Invasion der Riesenquallen
Bald werden wieder Millionen von Nomura-Quallen, auf Japanisch als echizen kurage bekannt, den japanischen Fischern das Leben schwer machen. Die Riesenquallen werden bis zu 200 Kilogramm schwer und 2 Meter lang, und auch wenn die meisten Quallen nur etwa halb so gross werden, reichen einige wenige Exemplare aus, um Fischernetze zu zerreissen oder den Fang durch ihr Gewicht zu zerquetschen. Gross ist deshalb auch der wirtschaftliche Schaden, den die Riesenquallen verursachen.
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Quallenplage im Herbst
Die Quallen werden im Gelben Meer oder vor der chinesischen Küste geboren und treiben dann den Sommer über mit der Strömung Richtung Japan. Auf der in Japans Südwesten gelegenen Insel Kyushu wurden schon im Juli die ersten Schwärme angeschwemmt, berichtet die Yomiuri Shimbun. Seit Beginn der Aufzeichnungen in der 2. Hälfte des 19. Jahrunderts ist es etwa alle 40 Jahre zu einer Quallenplage gekommen. Seit 2002 jedes Jahr ausser 2008.
Jetzt wollen Regierung und Küstengemeinden ein Beobachtungssystem einführen, um Daten wie Standort und Bewegungsrichtung der Schwärme zu erfassen. Diese sollen den Fischern helfen, den Quallen auszuweichen. Auch mit Wärmekameras aufgenommene Satellitenbilder helfen dabei, denn die Quallen tauchen dort am häufigsten auf, wo das Wasser am wärmsten ist.
Ursache unbekannt
Der Grund für die plötzliche starke Vermehrung der Quallen ist jedoch nach wie vor nicht abschliessend geklärt. Man vermutet einen Zusammenhang mit den veränderten Umweltbedingungen an der chinesischen Küste.
Infolge der Wirtschaftsentwicklung gelangen demnach mehr Abwässer ins Meer. Dieser Nährstoffeintrag führe zusammen mit einem Anstieg der Wassertemperatur von ca. 4 Grad Celsius zu einer Planktonblüte, von welchem sich wiederum die Quallen ernähren.
Japan wird das Problem also kaum allein in den Griff bekommen, sondern ist auf Zusammenarbeit mit der chinesischen Regierung angewiesen. Andererseits ist es in den letzten Jahren an vielen Orten der Welt zu Quallenplagen gekommen. Der Stand der Forschung hierzu ist weltweit jedoch noch äusserst dürftig, so dass eine Erklärung für die japanische Quallenplage auch international von Interesse ist.
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