Japa­ner essen immer weni­ger Reis

Reisfeld kurz vor der Ernte.
Reis­feld kurz vor der Ern­te. flickr/​Sushicam

Reis ist aus japa­ni­schen Mahl­zei­ten nicht weg­zu­den­ken. Den­noch lei­det sein Anbau unter stark abneh­men­den Erträ­gen. Ursa­che dafür ist die zuneh­men­de Über­al­te­rung der Bau­ern. Zudem ent­schei­den sich ihre Nach­kom­men oft für einen ande­ren Berufs­weg, denn vom Reis­an­bau allein kann der Bau­er heu­te nicht mehr leben. Vie­le häu­fen dabei gar noch Schul­den an. Ent­spre­chend sind Reis­bau­ern-Haus­hal­te zwi­schen 2000 und 2005 um 300’000 auf 1,4 Mil­lio­nen gesunken.

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Wei­ter kommt die abneh­men­de Nach­fra­ge nach Reis hin­zu. Gemäss einer Umfra­ge aus dem Jah­re 2006 kon­su­mier­te jeder Japa­ner im Schnitt 61 kg Reis pro Jahr, was etwa einer Reis­schüs­sel­por­ti­on pro Tag ent­spricht. Im Jahr 1960 lag der Pro-Kopf-Ver­brauch hin­ge­gen fast dop­pelt so hoch bei rund 115 kg. Exper­ten sehen den Grund dafür dar­in, dass die japa­ni­sche Ess­kul­tur stark von der west­li­chen beein­flusst wird und nun auch ver­mehrt Fleisch und Wei­zen­pro­duk­te wie Brot und Pas­ta kon­su­miert werden.

Staat greift Bau­ern unter die Arme

Die in klei­ne Par­zel­len auf­ge­teil­ten Reis­fel­der sind meist im Besitz von Teil­zeit-Bau­ern, die neben der Land­wirt­schaft einer wei­te­ren Betä­ti­gung nach­ge­hen, um so zu genü­gend Ein­künf­ten zu kommen.

Ohne Sub­ven­tio­nen des Staa­tes wür­de in Japan wohl kaum noch Reis ange­baut. Ähn­lich wie die Libe­ral­de­mo­kra­ten hat auch die neu regie­ren­de Demo­kra­ti­sche Par­tei den japa­ni­schen Bau­ern ihre Unter­stüt­zung zuge­sagt. Eine neue, indi­vi­du­el­le Ein­kom­mens­sub­ven­ti­on soll den Bau­ern­haus­hal­ten die Lücke zwi­schen den Pro­duk­ti­ons­kos­ten und den tie­fe­ren Ein­nah­men schlies­sen und damit ein aus­rei­chen­des Ein­kom­men garan­tie­ren. Das Sys­tem wird vor­aus­sicht­lich bis 2011 in Kraft treten.

Hohe Import­zöl­le

Um die inlän­di­schen Bau­ern zu schüt­zen, hielt Japan lan­ge Zeit ein Import­ver­bot für Reis auf­recht. Nur ein klei­ner Zugang wur­de offen­ge­las­sen. Erst auf Druck der Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on hob die Regie­rung das Ver­bot auf und führ­te im Gegen­zug hohe Zöl­le für die Ein­fuhr von Reis ein. Ent­spre­chend wur­den 2008 nur 5,9 Pro­zent des kon­su­mier­ten Rei­ses importiert.

Expor­tiert wird der kurz­kör­ni­ge und als süss­lich und leicht kleb­rig bekann­te japa­ni­sche Reis nur wenig. Doch wird er in Hong Kong, Tai­wan und Sin­ga­pur als qua­li­ta­tiv guter Reis geschätzt. Ins­be­son­de­re bei rei­chen Kon­su­men­ten ist die Nach­fra­ge danach ent­spre­chend hoch. Des­halb wird der japa­ni­sche Reis auch in Län­dern wie Chi­na oder den USA ange­pflanzt. Der Reis­ex­port aus Japan hält sich in Gren­zen. Laut dem japa­ni­schen Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um wur­de 2008 Reis im Wert von beschei­de­nen 5 Mil­lio­nen Euro im Aus­land ver­kauft. sb.

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