Japans Jugend leidet unter Schlafmangel
Japan schläft im Zug, im Bus, auf der Arbeit, in der Schule. Nur nicht im Bett. Die Kultur des öffentlichen Nickerchens hat Tradition. Auf Japanisch nennt man dieses Phänomen inemuri, was wortwörtlich übersetzt «anwesend sein und schlafen» bedeutet. Nun hat eine Studie ergeben, dass die ständige Schläfrigkeit des Japaners schon im Schulalter beginnt.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Die Nihon Universität hat im Auftrag des Gesundheitsministeriums Highschool-Schüler im ganzen Land befragt. Demnach fühlen sich 33 Prozent regelmässig müde während den Unterrichtszeiten. Rund 28 Prozent der Jungen und 38 Prozent der Mädchen fühlen sich während den Schulzeiten «beim Sitzen, Lesen und Diskutieren schläfrig». Für die Studie wurden rund 87’000 Schüler an 168 Schulen zu ihren Schlaf- und Lebensgewohnheiten befragt.
«Das sind mehr müde Schüler als wir erwartet haben. Gerade die Kinder, die ins erste Schuljahr der Highschool eintreten, erfahren eine grosse Lebensumstellung. Dies mag ein wichtiger Grund für die Schläfrigkeit dieser Altergruppe sein», sagt Yoshitake Kaneita, ein Mitglied der Forschungsgruppe, gegenüber der Yomiuri Shimbun. Die Hauptursachen für die Müdigkeit seien die langen Pendelzeiten und die späten Schlafenszeiten der Schüler.
Zu wenig Schlaf ist schlecht für die Gesundheit
Nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen vermindert Schlafmangel die Konzentrationsfähigkeit und Lerneffizienz. Zudem schadet zu wenig Schlaf ganz allgemein der Gesundheit. Die Studie werde nun der japanischen Gesellschaft für Schlafforschung in Osaka weitergereicht. Die Kinder sollen in Zukunft besser über die Wichtigkeit langer Erholungsphasen unterrichtet werden. Die Erwachsenenwelt dient dabei wohl kaum als gutes Vorbild.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken