Der Anime-Palast schrumpft zum Miniprojekt
Nachdem das Projekt für ein Museum zur japanischen Popkultur von der neuen Regierung als zu teuer befunden und aus dem Konjunkturpaket gestrichen wurde, hat das zuständige Kulturamt ein Alternativprojekt vorgeschlagen. Statt den geplanten 11,7 Milliarden Yen (87 Millionen Euro) sollen nun 16 verschiedene Körperschaften in den Genuss von bescheidenen 200 Millionen Yen (1,5 Millionen Euro) kommen.
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Zu den auserwählten Körperschaften gehören Universitäten, Forschungsinstitute und verschiedene Unternehmen. 3 europäische Institutionen in Österreich, Deutschland und Holland sollen ebenfalls dazu gehören. Das «Internationale Manga-Museum in Kyoto» (Asienspiegel berichtete), die «Tokyo Anime Center» im Elektronikviertel Akihabara, aber auch die renommierte Universität Tokio gehören nach Berichten der Yomiuri Shimbun zu den Nutzniessern des neuen Projektes.
Mit dem veranschlagten Budget sollen Ausstellungen veranstaltet, wertvolle Dokumente gesammelt und Forschung in den Gebieten Anime, Manga, Film, Spiele und Medien betrieben werden. Ein Neubau im Tokioter Odaiba-Viertel, wie vom ehemaligen Premierminister Taro Aso ursprünglich vorgesehen, ist nicht mehr in Planung, dafür sollen bei Bedarf zusätzliche Räume hinzugemietet werden. «Selbst ohne ein neues Gebäude möchten wir die Welt der japanischen Kultur, auf die wir so stolz sind, in bestehenden Räumen vermitteln», äusserte sich die zuständige Kulturagentur dazu.
Geteilte Meinungen
Viele Manga-Künstler sind enttäuscht, dass kein Kulturzentrum zustande kommen wird: «Die Alterung wertvoller Manga-Manuskripte geht so schnell voran, dass man diese in 100 Jahren nicht mehr lesen kann, ausser man konserviert sie anständig», zeigt sich die Manga-Künstlerin Machiko Satonaka besorgt. Andere Künstler wie Toyoo Ashida sehen die Beerdigung des Projektes als nicht so gravierend an: «Wir sind dankbar, wenn die Regierung uns eine Infrastruktur anbietet, die es uns ermöglicht Zuhause und im Ausland reibungslos zusammenzuarbeiten.»
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