Hatoyama will die Teilzeitarbeit beseitigen
Japans Regierung plant den Arbeitsmarkt radikal umzukrempeln. «Die Regierung arbeitet an einem Gesetz, dass die Herstellerfirmen davon abhalten soll Teilzeitarbeiter einzustellen und gleichzeitig dazu ermuntert Vollzeitangestellte zu engagieren», erklärte Arbeitsminister Akira Nagatsuma gegenüber dem staatlichen Fernsehsender NHK. Damit soll ein zentrales Wahlversprechen von Premierminister Yukio Hatoyama erfüllt werden. Noch im Januar soll eine entsprechende Vorlage dem Parlament unterbreitet werden.
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Unterstützt durch die alte Regierung haben in den letzten Jahren die Unternehmen begonnen ihre Angestellten nur noch auf Zeit einzustellen, um sich somit der Nachfrage flexibel anpassen zu können. Die Leidtragenden sind dabei die jungen Menschen, von denen viele sich mit einer billigen Teilzeitarbeit ohne Sozialleistungen über Wasser halten müssen.
Laut dem Erziehungsministerium erhalten heute nur noch 62,4 Prozent der Universitätsabsolventen ein anständiges Jobangebot. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Rate damit noch einmal um 7,4 Prozent gesunken. Das ist die stärkste Abnahme seit Beginn der Studie 1996. Der Rest studiert weiter oder kämpft sich mit Teilzeitarbeit durchs Leben.
Grosse Pläne
Die Praxis der billigen und kurz angebundenen Arbeitskraft soll nun ein Ende haben. Premierminister Hatoyama will den Arbeitnehmern mit einer entsprechenden Gesetzesvorlage mehr soziale Sicherheit verschaffen. Zusätzlich sollen die Arbeitgeber mit Subventionen dazu gebracht werden ihre Arbeiter auf der Gehaltsliste zu behalten. Die Regierung hat versprochen bis März 2010 100’000 neue Jobs zu schaffen.
Mit einem angekündigten Konjunkturpaket will Hatoyama dieses Ziel erreichen und damit die Wirtschaft vor einem neuerlichen Rückfall bewahren. Noch steht die Erholung auf wackligen Füssen. Zwar hat sich die Arbeitslosenquote vom Juli-Rekordhoch von 5,7 Prozent auf 5,1 Prozent verbessert, doch Experten warnen vor zuviel Optimismus. Die Umsatzrückgänge in den meisten Branchen sind immer noch beträchtlich.
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