Weihnachten im Fastfood-Restaurant
Weihnachten wird heutzutage selbst in Ländern gefeiert, wo das Christentum keine tiefen Wurzeln geschlagen hat. Die Globalisierung und die damit einhergehende Vermarktung weihnächtlicher Geborgenheit macht es möglich. Selbst in Japan, wo nicht einmal 1 Prozent Christen leben, hat das heilige Fest seit Jahrzehnten einen festen Platz.
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Der 25. Dezember ist in Japan ein nationaler Feiertag. So verhält es sich auch mit dem 23. Dezember, dem Geburtstag des aktuellen Kaisers. Heilig Abend bietet sich daher auch für die Japaner als ein idealer Tag für ein Fest am Ende des Jahres an. Gefeiert wird in den Familien mit einem üppigen Weihnachtskuchen, der in Konditoreien massenhaft feilgeboten wird, um ihn am 25. und 26. Dezember zum halben Preis zu verhökern.
In den letzten Jahrzehnten hat sich in Japan der für ein westliches Empfinden seltsame Brauch entwickelt das Weihnachtsessen mit der ganzen Familie im amerikanischen Schnellimbiss zu geniessen. Die Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken ist mit einer brillanten Marketingkampagne zum Synonym für ein beschauliches Weihnachtsessen geworden. Colonel Sanders, der Gründer und das Aushängeschild der Marke, wird jeweils zum Weihnachtsmann umgekleidet. Ohne Reservation geht bei Kentucky Fried Chicken zu dieser Zeit gar nichts. An keinem anderen Tag steht man länger an. Mittlerweile glauben die meisten Japaner gar daran, dass ein Hühnchen und nicht ein Truthahn oder Schinken die Standardmahlzeit an Heilig Abend im Westen ist.
Der Abend der Liebe
Für die jungen Japaner ist der 24. Dezember die Gelegenheit für einen romantischen Abend mit dem Partner. Schmucke Restaurants und Hotelzimmer sind zu dieser Zeit restlos ausgebucht. Ähnlich wie am Valentinstag eignet sich Heilig Abend auch dazu seine Liebesgefühle zu offenbaren. Eine romantische Einladung für jenen Tag hat in Japan daher eine tiefere Bedeutung.
Silvester hingegen ähnelt mehr dem westlichen Konzept einer Weihnachtsfeier. Denn am Neujahrsabend verbringen in Japan die Menschen einen beschaulichen Abend im Rahmen der Familie, dem meistens ein Tempelbesuch folgt.
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