Mit dem Kindergeld in die Spielhalle
Japans Spielindustrie könnte zu einem unerwarteten Profiteur der neu eingeführten Kindergelder der Regierung werden. Denn die Betreiber der sogenannten Pachinko-Spielhallen hoffen, dass die jungen Elternpaare zumindest einen Teil des Kindergeldes für das Glücksspiel ausgeben werden.
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Künftig soll mit dem 2,2 Billionen Yen schweren Subventionsprogramm der Regierung jedem Kind 13’000 Yen monatlich zugesprochen werden. In einer zweiten Phase wird sich der Betrag auf 23’000 Yen erhöhen. Das Gesetz wurde vom Unterhaus gutgeheissen. Die regierende Demokratische Partei will damit die sinkende Geburtenrate in Japan aufhalten.
Doch nicht nur die Pachinko-Industrie hofft auf Mehreinnahmen durch das Subventionsprogramm. Auch Spielehersteller wie Nintendo erwarten einen zusätzlichen Geldsegen. Analysten des japanischen Wertpapierhändlers Daiwa Securities meinen jedoch, dass das Kindergeld wohl eher der Glücksspiel-Branche zuspielen wird. Bereits im letzten April, als die Regierung im Rahmen eines Konjunkturprogramms jeder Familie rund 150 Euro verteilte, seien die Börsenkurse der Pachinkomaschinen-Hersteller in den 6 Folgemonaten in die Höhe geschossen.
Grösser als die Gastronomie
Die Pachinko-Spielhallen generieren jährlich 23 Billionen Yen an illegalen Einnahmen. Es wird angenommen, dass 2007 die Einnahmen der Pachinko-Industrie gar höher waren als die der Gastronomie.
Eine Umfrage der Kansai Universität hat ergeben, dass etwas mehr als die Hälfte der Japaner dem Kindergeld positiv gegenüberstehen. Rund ein Drittel wird das Geld voraussichtlich fürs Sparen oder für die Rückzahlung der Hypothek verwenden. Ausserdem würden bescheidene 37 Prozent der Sparer das Geld für das Kind auf die Seite legen.
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