Seit über 400 Jah­ren im Geschäft

Ein Name mit Tradition: Das Unternehmen Eirakuya
Ein Name mit Tra­di­ti­on: Das Unter­neh­men Eirakuya

Die Fir­ma Eira­ku­ya aus der alten Kai­ser­stadt Kyo­to stell­te bereits im 16. Jahr­hun­dert Klei­dungs­stü­cke für den Kriegs­herrn Oda Nobu­na­ga her. In der Edo-Zeit (1603−1868) wur­de das Unter­neh­men zum Gross­händ­ler von Sei­den­klei­dern. Spä­ter ver­kauf­te das Unter­neh­men Baum­woll­klei­der und Tücher. Heu­te hat sich Eira­ku­ya als Pro­du­zent und Ver­käu­fer von japa­nisch ver­zier­ten Hand­tü­chern, soge­nann­ten Tenu­gui, eta­bliert.

Wenn Sie die­sen Arti­kel gra­tis lesen, bezah­len ande­re dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft die­ses Japan-Blogs.

Das über 400 Jah­re alte Unter­neh­men ist in der Kyo­to kein Ein­zel­fall. Die Prä­fek­tur Kyo­to hat die meis­ten Unter­neh­men im Land, die seit über 100 Jah­ren im Geschäft sind. Laut einer Sta­tis­tik des Markt­for­schungs­un­ter­neh­mens Tei­ko­ku Datab­ank aus dem Jahr 2008 bestehen 19’518 Unter­neh­men in Japan seit über 100 Jah­ren. Das sind 1,6 Pro­zent aller 1’188’474 Fir­men des Insel­staa­tes. 938 Unter­neh­men gibt es gar seit über 200 Jah­ren und 435 seit über 300 Jahren.

Die­se auf­fäl­li­ge Bestän­dig­keit vie­ler japa­ni­scher Unter­neh­men ist nun gar zu einem For­schungs­the­ma an der Uni­ver­si­tät Kyo­to gewor­den. Die 2 Jah­re dau­ern­de Unter­su­chung soll ver­ste­hen hel­fen wie es den Tra­di­ti­ons­fir­men gelun­gen ist Kri­sen, Krie­ge und poli­ti­sche Umwäl­zun­gen zu über­ste­hen und was klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men in der Regi­on dar­aus ler­nen können.

Tra­di­ti­on und kul­tu­rel­le Vorzüge

«Unter­neh­mer­tum ist selbst für Fir­men, die seit Jahr­hun­der­ten dabei sind, unab­ding­bar», sagt Pro­fes­sor Yoshi­ka­zu Maega­wa, der am For­schungs­pro­jekt betei­ligt ist. Ein wei­te­res Merk­mal der Unter­neh­men wie Eira­ku­ya sei auch, dass die­se sich bei der Suche nach Über­le­bens­me­tho­den stets Tra­di­tio­nen und kul­tu­rel­len Vor­zü­ge zu Nut­ze machen.

Der 45-jäh­ri­ge Ihee Hosots­u­ji ist seit 1999 der 14. Fir­men­chef von Eira­ku­ya. Gera­de die Zeit nach dem Plat­zen der Wirt­schafts­bla­se 1992 sei beson­ders schwer gewe­sen für das Unter­neh­men, sagt Hosots­u­ji. Die Fir­ma stand am Rand des Ruins. Fami­li­en­land muss­te ver­kauft wer­den, um die Schul­den zurück­zu­zah­len und die Ren­ten der Ange­stell­ten zu sichern. Die Zahl der Ange­stell­ten war auf 7 geschrumpft.

Die Wie­der­ge­burt von Eirakuya

Als Hosots­u­ji in einem Lager­haus der Fir­ma alte japa­ni­sche Hand­tü­cher aus der Vor­kriegs­zeit ent­deck­te, kam ihm die Idee. Über ein Jahr lang feil­te man an den Mus­tern, Far­ben und am Design der Tenu­gui, bevor man das neue Pro­dukt an die Frau brach­te. Heu­te unter­hält Eira­ku­ya mit einem jähr­li­chen Umsatz von 1 Mia. Yen (rund 8 Mio. Euro) 20 Läden in Kyo­to. Jedes Jahr wer­den über 100 neue Mus­ter für die Hand­tü­cher pro­du­ziert. 100 Ange­stell­te hat Eira­ku­ya heu­te.

Auf die Fra­ge nach dem Erfolgs­re­zept sagt Hosots­u­ji: «Es ist immer schwie­rig wei­ter­zu­ma­chen. Die wich­tigs­te Prio­ri­tät hat die Sta­bi­li­tät im Manage­ment.» Und ja, die Ver­such und Irr­tums-Metho­de sei das Grund­prin­zip eines jeden erfolg­rei­chen Unternehmens.

Im Shop
Asienspiegel Abo
April 2024

Asi­en­spie­gel Abo

Ohne Abon­nen­ten kein Asi­en­spie­gel. Vor­tei­le für Abonnenten.

ABONNENT WERDEN

In Japan
E-Book

In Japan

Der prak­ti­sche Rei­se­füh­rer von Jan Knü­sel in der aktua­li­sier­ten Auf­la­ge 7.3. / 2024.

E-BOOK KAUFEN

Japan Bullet Train
Shinkansen

Japan Bul­let Train

Tickets für Shink­an­sen und Express­zü­ge online kaufen.

KAUFEN

Pocket-Wifi in Japan
Affiliate

Pocket-Wifi in Japan

Unli­mi­tier­ter Inter­net­zu­gang. 10% Rabatt-Code.

BESTELLEN

Airport Taxi
Affiliate

Air­port Taxi

Nari­ta und Hane­da ↔︎ Tokyo und Kan­sai ↔︎ Osa­ka: Air­port Taxi zum Pauschalpreis.

BESTELLEN