Ein Ein­satz mit töd­li­chen Folgen

Der Kamermann Hiroyuki Muramoto.
Der Kamer­mann Hiroyu­ki Muramoto.

Der Sarg mit dem Leich­nam des 43-jäh­ri­gen Hiroyu­ki Mur­amo­to, der als Kame­ra­mann bei den Unru­hen in Bang­kok töd­lich ver­letzt wur­de, ist am Diens­tag am Tokio­ter Flug­ha­fen Nari­ta ein­ge­trof­fen. Ehe­frau Imi­ko und Oli­vi­er Fabre, ein Ver­tre­ter der Nach­rich­ten­agen­tur Reu­ters, waren vor Ort anwe­send. Mur­amo­to hat­te im Auf­trag von Reu­ters die Stras­sen­pro­tes­te in Thai­land doku­men­tiert. Er hin­ter­lässt zwei Töchter.

Wenn Sie die­sen Arti­kel gra­tis lesen, bezah­len ande­re dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft die­ses Japan-Blogs.

Oli­vi­er Fabre von Reu­ters Japan drück­te mit Trä­nen in den Augen und der Kame­ra Mur­amo­tos in der Hand, der Fami­lie sein Bei­leid aus. Er sei noch immer geschockt: «Abge­se­hen vom Stop­pel­bart und dem gebräun­ten Gesicht, war Hiroyu­ki Mur­amo­to vor sei­ner Abrei­se mit sei­nem ver­schla­fe­nen und ruhi­gen Gesichts­aus­druck ganz der Alte.» Sei­ne Gedan­ken sei­en bei des­sen­Fa­mi­lie. Über 15 Jah­re lang wer Mur­amo­to als Kame­ra­mann für Reu­ters tätig. Mit zahl­rei­chen Ein­sät­zen in Kon­flikt­ge­bie­ten, galt er als über­aus erfahren.

Laut der Asahi Shim­bun ergab die Aut­op­sie, dass der japa­ni­sche Kame­ra­mann aus rela­tiv gros­ser Distanz von einer Kugel in der lin­ken Brust­hälf­te getrof­fen wor­den. Die Lun­ge und eine Schlag­ader wur­den dabei durch­schos­sen. Die star­ke Blu­tung hat­te schliess­lich zum Tod geführt. Mur­amo­to trug kei­ne schuss­si­che­re Weste.

Täter unbe­kannt

Reu­ters hat mitt­ler­wei­le die letz­ten Auf­nah­men Mur­amo­tos ver­öf­fent­licht. Dar­un­ter sind Sze­nen zu sehen, in denen er hin­ter einer Grup­pe von thai­län­di­schen Sol­da­ten steht, die in Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit den Demons­tran­ten ver­wi­ckelt sind. Eine grös­se­re Explo­si­on zwingt die Armee schliess­lich zum Rück­zug. Die rund 7-minü­ti­gen Auf­nah­men zei­gen jedoch weder von der Armee, noch von den Pro­tes­tie­ren­den eine direk­te gewalt­tä­ti­ge Ein­wir­kung auf den Japaner.

Bei­de Sei­ten wei­sen die Schuld am Tod von Mur­amo­to von sich. Die Armee hat­te bis­lang betont, dass man ledig­lich bei Warn­schüs­sen, die in den Him­mel gerich­tet waren, schar­fe Muni­ti­on ver­wen­det habe. Die Asahi Shim­bun berich­tet heu­te jedoch, dass die Armee bestä­tigt hat auch hori­zon­tal Schüs­se abge­ge­ben zu haben. Die oppo­si­tio­nel­len Rot­hem­den bestrei­ten der­weil, dass sie die von den Sicher­heits­be­hör­den ent­ris­se­nen Waf­fen bei der Kon­fron­ta­ti­on benutzt haben.

Ermitt­lun­gen laufen

In den bis­lang hef­tigs­ten Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen den oppo­si­tio­nel­len Rot­hem­den mit der Armee und Poli­zei star­ben ins­ge­samt 21 Men­schen, 860 wur­den ver­letzt. Von den 21 Opfern wur­den 10 von Gewehr­ku­geln getrof­fen. Es ist die höchs­te Anzahl an Todes­op­fern seit den poli­ti­schen Unru­hen von 1992.

In einem Brief an Pre­mier­mi­nis­ter Yukio Hatoy­a­ma drück­te der thai­län­di­sche Amts­kol­le­ge Abhi­sit Vejja­ji­va Mur­amo­tos Ange­hö­ri­gen und der japa­ni­schen Öffent­lich­keit sein Bei­leid aus. Die thai­län­di­sche Regie­rung hat Ermitt­lun­gen zum Todes­fall ange­ord­net. Auch die japa­ni­schen Poli­zei­be­hör­den wer­den den Fall untersuchen.

Im Shop
Asienspiegel Abo
März 2024

Asi­en­spie­gel Abo

Ohne Abon­nen­ten kein Asi­en­spie­gel. Vor­tei­le für Abonnenten.

ABONNENT WERDEN

In Japan
E-Book

In Japan

Der prak­ti­sche Rei­se­füh­rer von Jan Knü­sel in der aktua­li­sier­ten Auf­la­ge 7.3. / 2024.

E-BOOK KAUFEN

Japan Bullet Train
Shinkansen

Japan Bul­let Train

Tickets für Shink­an­sen und Express­zü­ge online kaufen.

KAUFEN

Pocket-Wifi in Japan
Affiliate

Pocket-Wifi in Japan

Unli­mi­tier­ter Inter­net­zu­gang. 10% Rabatt-Code.

BESTELLEN

Airport Taxi
Affiliate

Air­port Taxi

Nari­ta und Hane­da ↔︎ Tokyo und Kan­sai ↔︎ Osa­ka: Air­port Taxi zum Pauschalpreis.

BESTELLEN

News­let­ter

ANMELDEN