Japans Schüler mögen es konservativ
Eine internationale Studie der Stiftung Japan Youth Research Institute hat zu einer heftigen Kritik an der Lerneinstellung der japanischen Schülern geführt (Asienspiegel berichtete). Die Umfrage hat nebenbei auch eine spezielle schulische Vorliebe zu Tage gefördert: Japans Jugendliche mögen den Frontalunterricht. 71,4 Prozent der befragten Schüler in Japan bevorzugen demnach eine Unterrichtsform, in der der Inhalt der verwendeten Lehrbücher eingepaukt wird. In China bevorzugen diese Art zu unterrichten 64,9 Prozent, in Südkorea 39,6 Prozent und in den USA nur 31,2 Prozent.
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Auch das Ergebnis der entgegengesetzten Frage nach der Einschätzung freierer Unterrichtsmethoden unterstreicht die Präferenz des Frontalunterrichts. Unterrichtsgestaltung, in der mündliche Mitarbeit der Schüler gefordert wird, bevorzugen nur 33,4 Prozent der japanischen Befragten im Gegensatz zu 91,6 Prozent in China, 73,4 Prozent in den USA und 52,4 Prozent in Südkorea.
Unklar ist jedoch, ob die Resultate der Umfrage wirklich dafür sprechen, dass japanische Oberschüler sich ungern äussern oder ob die Klassenatmosphäre freies und unbedarftes Reden erschwert.
Trotzdem glücklich
Die Art der Unterrichtsmethode hat jedoch keinen Einfluss auf das Wohlbefinden der Schüler. So erleben japanische Oberschüler ihren Schulalltag positiver als die Jugendlichen der anderen drei untersuchten Länder.
Gerade die ausserunterrichtliche Gestaltung des Schülerlebens an japanischen Schulen trägt wesentlich zum Wohlergehen bei. Besonders die sportlichen, künstlerischen und kulturellen Klubaktivitäten am Nachmittag und das Zusammensein mit Freunden wurden von den Befragten als positive Faktoren genannt.
Umfassende Studie
Die Umfrage wurde zwischen September und November 2009 an 12 Schulen in 9 unterschiedlichen Präfekturen Japans durchgeführt. Die Fragebögen wurden insgesamt an 1316 Oberschüler aller drei Jahrgänge ausgeteilt. Auch in China, Südkorea und den USA wurden jeweils über 1000 Schüler nach ihrer Meinung gefragt. ad.
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