Die Fischschau läuft wieder an
Auf dem grössten Fischmarkt der Welt in Tokio tummeln sich wieder die Touristen. Einen Monat lang war der Zutritt zum Tsukiji-Fischmarkt für Besucher untersagt. Die Händler hatten sich beklagt, dass der Touristenansturm ihren Geschäftsgang behindere (Asienspiegel berichtete).
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Neu dürfen seit dem 10. Mai täglich 140 registrierte Besucher das Auktionsgeschehen aus sicherer Distanz verfolgen. Bereits am ersten Tag der Wiedereröffnung war das Kontingent komplett ausgelastet. Zahlreiche Besucher mussten laut der Japan Times abgewiesen werden.
Kein Ort für Touristen
Yoshiaki Takagi, Vorstandsvorsitzender des Tsukiji-Fischmarktes, zeigte sich denn auch erfreut über die neuen Massnahmen. Es sei zu keinen Zwischenfällen gekommen. Trotzdem ist Takagi nicht besonders erfreut über den täglichen Besucheransturm: «Im Grunde genommen ist Tsukiji kein Ort für Touristen. Damit wird der Handel behindert.»
In den letzten Jahren hätten die Besucher die Fische vermehrt berührt und die Auktion mit einem Blitzlichtgewitter massiv gestört. «Wir haben uns nie darum bemüht, dass Tsukiji eine Touristenattraktion wird. Es ist von alleine dazu gekommen», sagt Takagi im Gespräch mit der Mainichi Shimbun.
Ein Mikrokosmos der Gesellschaft
«Die ausländischen Touristen sehnen sich nach Sehenswürdigkeiten mit einem Erlebnisfaktor», erklärt denn auch Yasutake Tsukamoto, Direktor des staatlichen Informationszentrums für Touristen, das Phänomen Tsukiji.
«Für Tsukiji muss man früh auf den Beinen sein. Vor 10 Jahren dachten wird, dass die ausländischen Touristen wegen des Jetlags hierher kämen.» Tatsächlich aber werde Tsukiji als Mikrokosmos der japanischen Gesellschaft angesehen.
Die Türen zum Tokioter Fischmarkt sind für Touristen jeweils ab 4.30 Uhr am Morgen geöffnet. Beim Informationsschalter haben sich die Besucher zu registrieren. Am Tag der Wiedereröffnung waren bereits um 5.13 Uhr alle 140 Plätze ausgebucht.
Eine 400-jährige Geschichte
Der Fischmarkt in Tokio hat seine Wurzeln in den Anfängen der Edo-Zeit (1603−1867). Damals lud der Kriegsherr Tokugawa Ieyasu die Fischer ein von Osaka in die neu gegründete Hauptstadt Edo (das heutige Tokio) zu ziehen, um den Nachschub an Nahrungsmitteln für seinen Hofstaat zu sichern.
Den Rest der Beute durften die Fischer jeweils im Nihombashi-Viertel verkaufen. Das grosse Erdbeben von 1923 zerstörte den Fischmarkt. 1935 wurde der Markt schliesslich an der heutigen Stätte in Tsukiji wiederaufgebaut. ja.
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