Ausländer mit Erfolg
Nur 3 Jahre ist es her, als 4 der 12 Baseballteams der japanischen Profiliga von amerikanischen Trainern geleitet wurden. Bobby Valentine gelang es gar 2005 als erster ausländischer Coach mit den Chiba Lotte Mariners den Meistertitel zu holen. Als Trainer der Hokkaido Nippon Ham Fighters gelang Trey Hillman dieser Coup 2006 und 2007 gleich zweimal hintereinander.
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3 Jahre später ist Ernüchterung eingetreten. Marty Brown ist mittlerweile als einziger ausländischer Coach in der japanischen Profiliga verblieben. Brown ist überzeugt, dass er als Amerikaner in Japan zu einer neuen Spielweise beitragen kann. «Als ausländischer Trainer kann man aus den Spielern neue Ideen herauskitzeln», erklärt er im Gespräch mit der New York Times.
Das Argument der Kritiker
Für ein Land, das offiziell keine Immigration kennt, waren 4 ausländische Trainer in einer Saison für einige Japaner doch zu viel des Guten. «Wir brauchen keine ausländischen Coaches», liess sich der berühmte Sportkommentator Yutaka Enatsu in einem Wochenmagazin zitieren.
Sein Argument: Valentines Nachfolger bei den Chiba Lotte Mariners, Norifumi Nishimura, habe die Mannschaft wieder zum Erfolg geführt. Gleichzeitig sei Browns Mannschaft, die Tohoku Rakuten Golden Eagles, im Keller der Liga gelandet.
Wie die Firma, so der Trainer
Seit 1950 haben 8 Amerikaner in der japanischen Profiliga angeheuert. Die Teams gehören zumeist grossen japanischen Grossunternehmen. Die Anstellung des Trainers reflektiert in gewisser Weise auch die Philosophie der Firma. So ist es auch im Falle von Marty Browns Mannschaft, deren Besitzer seit 2005 das Onlinegeschäft Rakuten ist.
Das Management von Rakuten gilt als jung, aufstrebend und innovativ. Der 45-jährige Gründer und Präsident Hiroshi Mikitani ist aut Forbes Magazine der 7. reichste Japaner. Als Harvard-Absolvent spricht er perfekt Englisch, das seit diesem Jahr auch die offizielle Firmensprache bei Rakuten ist (Asienspiegel berichtete).
Diese Denkweise hat mit dazu beigetragen auf den 47-jährigen Amerikaner Marty Brown als Trainer zu setzen. Rakuten ist überzeugt, dass Brown, der auch 3 Jahre als Spieler in Hiroshima tätig war, die Fähigkeit besitzt neue Ideen einzubringen ohne dabei die Subtilitäten des japanischen Umgangs zu missachten.
Die neue Generation
Obwohl Brown der letzte verbliebene Ausländer in der Liga ist, bedeutet dies nicht, dass die Inspirationen von Übersee künftig ausbleiben werden. Auf diese Saison hin sind 12 japanische Spieler aus der amerikanischen Profiliga nach Japan zurückgekehrt.
Einigen davon wird nachgesagt einst als Trainer amten zu wollen. Der amerikanische Einfluss auf das japanische Spiel könnte somit von Japanern fortgeführt werden, die ihr Handwerk in den USA erlernt haben. ja.
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