Jeans aus Pjongjang
Im Jahr 2007 hatten 3 junge Schweden eine verrückte Investitionsidee: Jeans, produziert in Nordkorea. Mit einem einfachen E-Mail an die Regierung begann das Projekt. Wenig später wurden Jakob Ohlsson, Tor Rauden Källstigen und Jacob Aström nach Pjongjang geladen.
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Ihren ersten Abend verbrachten sie in einer Karaoke-Bar. Einige Tage später einigte man sich auf die die Produktion von 1100 Paar Jeans. Man legte sich auf den Entwurf zweier Modelle vor: Kara slim-fit und Oke loose-fit. Die Farbe der Hosen würde schwarz sein. Das klassische Blau wäre zu amerikanisch gewesen. Die Schweden gaben der neuen Marke den sinngemässen Namen Noko-Jeans.
Im November 2009 wurden die Jeans fristgerecht nach Schweden geliefert. Doch dann begannen die Probleme. In den schwedischen Medien begann eine Debatte über die moralische Korrektheit eines solchen Unterfangens.
Die Frage nach der Moral
«Wir denken, es ist besser etwas zu unternehmen als gar nichts zu tun», schreiben die Besitzer auf ihrer Website zur Zusammenarbeit mit Nordkorea. Man habe zumindest in einem «Mikrokontext» einen positiven Einfluss von aussen auf die Menschen in Nordkorea ausüben können. Die Produktion der Jeans habe, soweit sie es selbst beobachten konnten, unter menschenwürdigen Bedingungen stattgefunden. Eine absolute Garantie gäbe es dafür aber nicht.
Die schwedische Kaufhauskette PUB verweigerte schliesslich den Verkauf der Jeans aus Kim Jong-ils Reich. Man wolle sich nicht in politische Angelegenheiten einmischen. Jetzt verkaufen die 3 Schweden die Noko-Jeans auf eigene Faust. Für eine limitierte Zeit boten sie die Modelle in einem eigenen Laden zu 160 Euro das Paar an.
Keine US-Lieferung
Heute können die Noko-Jeans online bestellt werden. Vor einer Lieferung in die USA raten die 3 Schweden jedoch ab. So warnen sie auf ihrer Website: «Eine Bestellung in die USA folgt auf ihr eigenes Risiko. Es besteht die grosse Wahrscheinlichkeit, dass Güter aus Nordkorea vom amerikanischen Zoll konfisziert werden.» ja.
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