Schon bald Schluss mit JET?
Angesichts der hohen Staatsverschuldung versucht die japanische Regierung an allen Ecken und Enden zu sparen. Nun kommt auch das Japan Exchange and Teaching Program (kurz JET) unter Beschuss.
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Das JET-Programm entstand 1987, als sich Japan auf dem Höhepunkt seines wirtschaftlichen Aufstiegs befand. In den USA herrschte deswegen eine anti-japanische Stimmung und Japan wollte neben wirtschaftlichem Einfluss auch mehr politisches Gewicht gewinnen. Mit dem JET-Programm konnten die Handelsbeziehungen verbessert werden, Ausländer lernten Japan aus erster Hand kennen und das Land öffnete sich der Welt.
Vom Himmel in die JET-Organisation
Das JET-Programm bringt junge Menschen vor allem aus englischsprachigen Ländern als Sprachlehrer nach Japan. Insgesamt haben in den 23 Jahren seines Bestehens über 52’000 Personen an dem Programm teilgenommen. Befürworter des Programms weisen darauf hin, dass viele der ehemaligen JET-Teilnehmer später in einflussreichen Positionen tätig sind.
Doch die Organisation, welche das JET-Programm leitet, ist in das Kreuzfeuer der Kritik geraten. Sie diene als Auffangbecken für die als Amakudari, «vom Himmel herabsteigen» bekannte Praxis, bei der hohe Beamte vorzeitig in Pension gehen und gut bezahlte Posten bei halbstaatlichen Organisationen zugeschoben bekommen.
Nicht mehr zeitgemäss
Die JET-Verwalter reagierten auf die Kritik, indem sie Reformen vorschlugen und ein um 15 Prozent gekürztes Budget vorlegten. Der Abgeordnete Motoyuki Odachi, welcher die Kommission präsidierte, welche die JET-Organisation unter die Lupe nahm, geht von drastischeren Schritten aus. «Ob es um die Hälfte gekürzt wird oder ganz zusammengestrichen wird, JET wird höchstwahrscheinlich schrumpfen.»
Kritik am JET-Programm kommt auch von Kumiko Torikai, welche an der Rikkyo University Interkulturelle Kommunikation lehrt. Sie findet das JET-Programm nicht mehr zeitgemäss: «Tausende JETs nach Japan zu bringen ist in Zeiten einer globalisierten Welt keine gute Investition für Japans Steuerzahler.»
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