Todesregister aus dem 2. Weltkrieg aufgetaucht
In einem Tempel in Kyoto wurde ein Todesregister über den Verbleib von 408’000 internationalen Kriegsgefangenen aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, wie die Asahi Shimbun berichtet.
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Die namentlich genannten Soldaten wurden überwiegend in japanische Zwangsarbeitslager interniert und fanden dort den Tod. Die Dokumente beinhalten auf Englisch geführte akribische Aufzeichnungen über Namen, Nationalität, Todestag und Todesursache, sowie Todesort und Bestattungsform der Soldaten.
Ein wichtiger Fund
Das Prisoner of War Research Network Japan fand die Liste in einem Abschnitt des Tempels, der den Kriegstoten gewidmet ist. Die Wissenschaftler bezeichneten den Fund als wichtiges Material um die letzten Tage der Kriegsgefangenen nachvollziehen zu können.
Unter den Gefangenen waren Amerikaner, Briten und Niederländer, aber auch Australier, Inder, Kanadier, Chinesen, Franzosen und Neuseeländer. Zu den vermerkten Todesursachen gehören Krankheiten wie Malaria, aber auch angeordnete Erschießungen.
Entstehungsumstände der Listen ungeklärt
Ein solches Namensregister der Umgekommenen wurde während des Krieges vom damaligen Kriegsministerium Japans geführt und danach vom Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales fortgesetzt. Dennoch ist ungeklärt, wie das Dokument entstanden ist und wie es in den Tempel kam.
Mitarbeiter des Tempels erinnerten sich daran, dass die Liste 1958 von einer Büroangestellten erstellt und als Opfergabe dem Mahndenkmal für den namenlosen gefallenen Soldaten beigefügt worden wäre. Sicher sind diese Angaben jedoch nicht.
Das Dokument befindet sich ob der mangelnden Fürsorge in einem schlechten Zustand und steht kurz vor dem Zerfall. Es soll daher nicht öffentlich gemacht werden, sondern lediglich für die Familienangehörigen der verstorbenen Soldaten zur Einsicht bereit liegen. ad
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