Tätowierte nicht erwünscht
Der Suma-Strand bei Kobe ist ein Treffpunkt für junge Leute in den heissen Sommertagen Japans. Trotz des anhaltend schönen Wetters besuchten dieses Jahr lediglich 620’000 Menschen das Strandgebiet – so wenige wie seit 25 Jahren nicht mehr.
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Die Behörden haben die Schuldigen bereits ausgemacht: Es sind die tätowierten Jugendlichen, die dort regelmässig Partys abhalten, trotz eines 2008 eingeführten Musikverbotes. Nachdem einige Studenten am letzten Wochenende wegen Marihuana-Besitzes festgenommen wurden, hat die Stadt beschlossen keine tätowierten Leute mehr an den Suma-Strand zu lassen.
Eine äusserst seltene Massnahme in Japan. Die meisten Verbote in Zusammenhang mit Tätowierungen beschränkten sich bisher auf öffentliche Anlagen wie Saunas. Lange Zeit galt es in Japan als verpönt ein Tattoo zu tragen. Denn für die Yakuza, die japanische Mafia, sind Ganzkörpertattoos ein wichtiges Erkennungsmerkmal. Doch seit ein paar Jahren lassen sich auch immer mehr Jugendliche aus Modegründen Motive in die Haut einbringen.
Keine Gnade
«Es ist unsere Pflicht die Umgebung sicherer zu machen», begründet ein Pressesprecher der Stadt Kobe die Massnahme. Die älteren Leute hätten sich wegen den lauten Jugendlichen nicht mehr an den Suma-Strand gewagt, heisst es weiter. Die Behörden werden in den kommenden Tagen ein Team auf die Beine stellen, welches die Durchführung des Verbotes ausarbeiten soll.
In Kobe ist die Sensibilisierung gegenüber Tattoos besonders gross. Denn in der Hafenstadt im Westen Japans ist die Yamaguchi-gumi, die grösste Yakuza-Organisation mit schätzungsweise 80’000 Mitgliedern, zu Hause. ja.
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