Der Hühnchen-Krieg an Weihnachten
Die japanische Familie verbringt ihr Weihnachtsessen gerne beim frittierten Hühnchenessen im amerikanischen Fastfood-Restaurant Kentucky Fried Chicken (KFC). Der Schnellimbiss von Colonel Sanders ist dank einer brillanten Marketingkampagne zum Synonym für ein beschauliches Weihnachtsessen geworden (Asienspiegel berichtete). Colonel Sanders, der Gründer und das Aushängeschild der Marke, wird jeweils zum Weihnachtsmann umgekleidet und ohne Reservation geht zwischen dem 23. und 25. Dezember gar nichts. Mittlerweile glauben die meisten Japaner, dass ein Hühnchen und nicht ein Truthahn oder Schinken die Standardmahlzeit an Heilig Abend im Westen ist.
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Anfang Dezember läutet seit 36 Jahren jeweils eine aufwendig produzierte Fernseh-Werbekampagne von KFC den Beginn der Weihnachtszeit in Japan ein. Laut der Japan Times macht das Weihnachtsgeschäft für die Fastfood-Kette rund 20 Prozent der jährlichen Umsatzes aus. Das Geschäftsmodell ist derart lukrativ, dass nun auch Konkurrent McDonalds mit dem frittierten Hühnchen Kasse machen will. Erstmals bietet die US-Fastfoodkette ein spezielles Weihnachtsmenü an.
Der Hühnchen-Boom
Die japanische Presse hat dem Konkurrenzkampf den passenden Namen «Der Krieg der Hühnchen» verpasst. Bereits seit Sommer dieses Jahres versucht McDonalds Japan das Hühnchen-Monopol von Kentucky Fried Chicken zu brechen. «McDonalds wird die Nummer 1 für Hühnchen-Menüs», liess das Unternehmen damals gross verlauten. Seither überbieten sich die beiden Ketten mit neuen Chicken-Sandwich-Kreationen.
Das Geschäft mit dem Huhn ist lukrativ. Alleine 2009 lag der Umsatz mit dieser Fleischsorte gemäss SankeiBiz.jp bei 434 Milliarden Yen (3,9 Mia. Euro), ein Anstieg um 10,3 Prozent innerhalb eines Jahres. Nur schon aus diesem Grund will McDonalds Japan weg von seinem einseitigen Ruf des Rindfleisch-Anbieters wegkommen. So bietet das Weihnachtsgeschäft der US-Schnellimbiss-Kette die geeignete Möglichkeit zur Imagekorrektur an.
McDonalds ist nicht der Einzige
Doch nicht nur McDonalds versucht zur Weihnachtszeit im einträglichen Hühnchengeschäft Fuss zu fassen. Die japanische Fastfood-Kette MosBurger bietet ebenfalls seit einigen Jahren im Dezember ein ähnlich festliches Menü an. Selbst die Wellness-Branche will den Zug nicht verpassen: Das Spa-Hotel Iiyuratei aus der Stadt Sanjo in der Präfektur Niigata lockt die Kundschaft erstmals mit einem speziellen Chicken-Menü an.
Kentucky Fried Chicken sieht dem Krieg der Hühnchen gelassen entgegen. «Wir haben keine speziellen Gegenmassnahmen ergriffen», heisst die offizielle Verlautbarung laut der SankeiBiz.jp offiziell. Noch hat KFC im Weihnachtsgeschäft die Nase vorn. Doch die Konkurrenz hat die Zeichen der Zeit erkannt.
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