Licht­spek­ta­kel für kal­te Nächte

Die Champs-Elysée Tokios: Omotosando im Dezember.
Die Champs-Ely­sée Tokios: Omo­to­san­do im Dezem­ber. flickr/​karitsu

In Omo­te­san­do in Tokio tref­fen Hipps­ter, Mode­ver­rück­ten, archi­tek­to­ni­sche Wun­der­wer­ke und der Luxus auf­ein­an­der. Eine Pracht­stras­se, die von japa­ni­schen Zel­ko­ven-Bäu­men gesäumt ist und von der U-Bahn-Sta­ti­on Omo­te­san­do an der Aoay­a­ma-Dori bis hin zum Mei­ji-Schrein führt, ist der Anzugs­punkt des ange­sag­ten Quar­tiers. Täg­lich ver­kehr hier 100’000 Autos. Man­che bezeich­nen die Stras­se als «die Champs-Ely­sée Tokios».

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Um der japa­ni­schen Ave­nue noch einen spe­zi­el­le­ren Glanz zu ver­lei­hen, ist am Abend des 1. Dezem­bers die Weih­nachts­be­leuch­tung in Betrieb genom­men wor­den. Rund 900’000 LED-Lich­ter auf 153 Bäu­men hül­len die 1 Kilo­me­ter lan­ge Allee in eine fei­er­li­che Stim­mung. Die Beleuch­tung fällt zusam­men mit dem 90-jäh­ri­gen Geburts­tag des Mei­ji-Schreins. Aus die­sem Grund sei­en die­ses Jahr zusätz­li­che 300’000 LED-Lich­ter instal­liert wor­den, so die Asahi Shim­bun.

Erst im letz­ten Jahr wur­de die Beleuch­tung nach über 11 Jah­ren wie­der­ein­ge­führt. In den 1990er-Jah­ren galt Omo­te­san­do noch als Vor­rei­ter bei der weih­nacht­li­chen Beschmü­ckung des Quar­tiers. Umwelt­be­den­ken und Kla­gen von Anwoh­nern zwan­gen die Behör­den 1998 der Beleuch­tung ein Ende zu set­zen. 10 Jah­re spä­ter hat erneut ein Umden­ken statt­ge­fun­den. Bis zum 3. Janu­ar wer­den die Bäu­me an der Omo­te­san­do-Allee weiterleuchten.

«Lumi­na­rie» in Kobe

Ein Publikumsmagnet: Jedes Jahr strömen Millionen von Menschen im Dezember nach Kobe.
Ein Publi­kums­ma­gnet: Jedes Jahr strö­men Mil­lio­nen von Men­schen im Dezem­ber nach Kobe.

Der­weil hat­te am 2. Dezem­ber in der west­ja­pa­ni­schen Hafen­stadt Kobe ein ande­res Licht­spek­ta­kel sei­nen Auf­takt. Zum 16. Mal fin­det das «Kobe Lumi­na­rie» im Geden­ken an die Opfer des ver­hee­ren­den Erd­be­bens von 1995 statt. Eine gigan­ti­sche Licht­in­stal­la­ti­on, die von der ita­lie­ni­schen Regie­rung gespen­det und von Vale­rio Fes­ti und Hiroka­zu Imao­ka errich­tet wur­de, erhellt dabei wäh­rend 2 Wochen den Nacht­him­mel im Zen­trum Kobes. Jedes ein­zel­ne der rund 200’000 Lich­ter ist von Hand bemalt.

Die Haupt­stras­sen wer­den für die­ses Weih­nachts­spek­ta­kel jeweils am Abend für den Ver­kehr gesperrt, um eine rie­si­ge Men­schen­mas­se unter den deko­ra­ti­ven Lich­ter­bo­gen zu gelei­ten. Das dies­jäh­ri­ge Mot­to lau­tet die «Emo­tio­nen des Lichts». Zum ers­ten Mal wer­den die­ses Jahr Men­schen, die das Erd­be­ben von 1995 haut­nah mit­er­lebt haben, der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on an einer spe­zi­ell dafür errich­te­ten Räum­lich­keit davon berichten.

«Ich möch­te die Erin­ne­rung an das Erd­be­ben an die nächs­ten Gene­ra­tio­nen wei­ter­ge­ben», sagt der 83-jäh­ri­ge Isao Ueni­shi, der sich frei­wil­lig für die­ses Pro­jekt zur Ver­fü­gung gestellt hat, gegen­über der Sank­ei Shim­bun. Bis zum Ende des Spek­ta­kels, am 13. Dezem­ber 2010, wer­den 4 Mil­lio­nen Besu­cher erwartet.

Die Kata­stro­phe von 1995

Am frü­hen Diens­tag­mor­gen des 17. Janu­ar 1995 beb­te in Kobe mit einer Stär­ke von 7,3 auf der Magnitu­den­ska­la die Erde. 6’434 Men­schen ver­lo­ren ihr Leben, 44’000 Men­schen wur­den ver­letzt. 300’000 wur­den durch die ent­stan­de­nen Brän­de obdach­los. Über 100’000 Gebäu­de wur­den völ­lig zer­stört. Die Hoch­au­to­bahn von Kobe kipp­te in einer Län­ge von 5 Kilo­me­tern um.

Das unzu­rei­chen­de Kata­stro­phen­ma­nage­ment sorg­te in den Tagen danach für ein weit­rei­chen­des Ver­sor­gungs­cha­os. Über 5’000 Nach­be­ben wur­den gemes­sen. Der Gesamt­scha­den wird heu­te auf 100 Mil­li­ar­den Dol­lar bezif­fert. Hät­te das Erd­be­ben tags­über statt­ge­fun­den, wäre es zu einer noch viel grös­se­ren Kata­stro­phe gekom­men. Innert weni­ger Jah­re wur­de die Infra­struk­tur der Stadt wie­der­auf­ge­baut. Das «Kobe Lumi­na­rie» soll an die­se schwie­ri­ge Zeit erinnern.

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