Tokios Frauen ticken anders
Die japanische Kosmetikfirma Kanebo hat in den 5 grossen ostasiatischen Metropolen Tokio, Shanghai, Peking, Taipei und Seoul eine 6-monatige Studie zum Lifestyle der urbanen Frau durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass Tokios Frauen bezüglich Schönheitsbewusstsein und Karriereambitionen so ganz anders ticken.
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«Die Frauen in der japanischen Hauptstadt legen viel Wert auf menschliche Beziehungen, sie möchten von anderen geliebt werden. Die Frauen in den anderen Metropolen hingegen sind mehr mit der persönlichen Entwicklung in Beruf und Studium beschäftigt», erklärt Sakae Nomura vom Kanebo Beauty Research Institute gegenüber dem Independent.
Auch im persönlichen Empfinden anderer gegenüber zeigen die Tokioter Frauen einige besondere Eigenheiten. Sie wollen als rücksichtsvolle Personen angesehen werden, die Stil und einen guten Geschmack haben. In den anderen Metropolen Ostasiens hingegen, wollen die Frauen für ihre Fähigkeiten am Arbeitsplatz gelobt und als fröhliche und feminine Personen wahrgenommen werden. Die Karriere hat hier höchste Priorität. Für Beruf oder Studium zeigen die Japanerinnen derweil nur wenig Interesse. Nur 10 Prozent sagten in der Studie des Kosmetikherstellers, dass ihnen der Beruf wichtig sei.
Ausgabefreudige Japanerinnen
Um ihrem Schönheitsideal zu entsprechen, wenden die Damen aus der japanischen Hauptstadt viel Zeit für Kosmetik auf. Fast 80 Prozent von ihnen schminken sich bis zu 5 Mal am Tag. Zum Vergleich: Seoul liegt in dieser Kategorie mit 58,7 Prozent an 2. Stelle. Für Schönheit blättert Frau in Tokio denn auch gerne viel Geld hin. Rund 46,6 Prozent ihres Geldes wird für Mode, Kosmetik oder Schönheitsprodukte ausgegeben. Peking liegt in dieser Kategorie mit 41,2 Prozent knapp dahinter.
Bloss 11,1 Prozent des Einkommens der urbanen Japanerinnen geht indes aufs Sparkonto. Das mag überraschen für ein Land, dem stets ein übermässiger Sparwahn nachgesagt wird. Viel fleissiger im Geld auf die Seite legen, sind die Kolleginnen in den Nachbarländern. In Seoul wird gar bis zu 22,3 Prozent des Verdienten für zukünftige Vorhaben gespart. Einig waren sich die Damen aus Tokio, Peking, Shanghai, Taipei und Seoul, dass sie mittelfristig finanziell frei von jeglichem Druck sein wollen.
Unterschiedliche Schönheitsideale
Was als schön angesehen wird, bleibt auch in Ostasien Geschmackssache. Wenn sich die Japanerinnen Schminke aufsetzen, dann wollen 33 Prozent nicht sexy oder schön wirken, sondern süss, oder «kawaii» wie man in Japan zu pflegen sagt. Selbst die reifere Generation von Tokioter Frauen strebt gerne nach diesem Schönheitsideal (Asienspiegel berichtete). In Peking hingegen will eine Mehrheit der Frauen elegant, in Shanghai «lady-like», in Taipei gebildet und in Seoul kultiviert aussehen.
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