Kein Ben­zin in der Winterkälte

Schnee im Norden Japans am 16. März 2011.
Schnee im Nor­den Japans am 16. März 2011. flickr/​jasohill

In der Kri­sen­re­gi­on geht das Ben­zin aus. In der vom Tsu­na­mi zer­stör­ten Stadt Mina­mis­an­ri­ku­cho ist der Man­gel der­zeit akut. Die Men­schen in den Zufluchts­or­ten leben hier von pri­va­ten Spen­den. Ande­re ent­lee­ren die Tanks umge­kipp­ter Autos. Es ist kalt im Nord­os­ten. Ges­tern schnei­te es. Die Tem­pe­ra­tu­ren befin­den sich im Null-Grad-Bereich. Der Treib­stoff wird drin­gend für Hei­zun­gen, Not­strom­ag­gre­ga­te, aber auch für die Ein­äsche­rung der Lei­chen gebraucht.

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Die Behör­den und Ölge­sell­schaf­ten arbei­ten mit Hoch­druck an einer Lösung. Bereits sind Dut­zen­de von Tank­last­wa­gen auf dem Weg in die Kri­sen­re­gi­on. Doch zahl­rei­che vom Erd­be­ben und Tsu­na­mi zer­stör­te Stras­sen erschwe­ren oder ver­un­mög­li­chen den Zugang. Die Häfen, wel­che über eine ent­spre­chen­de Infra­struk­tur ver­fügt hät­ten, sind prak­tisch alle zerstört.

Aus­ser­dem wur­den gemäss Asahi Shim­bun 6 der 9 Raf­fi­ne­ri­en in der Regi­on Tokio und im Nord­os­ten nach dem Tsu­na­mi still­ge­legt. In einer Raf­fi­ne­rie kam es am 15. März gar zu einem Brand. Das bedeu­tet, dass etwa 1 Mil­li­on Bar­rel weni­ger Öl pro Tag ver­ar­bei­tet wird. In ganz Japan gibt es ins­ge­samt 27 Raf­fi­ne­ri­en. Im Janu­ar pro­du­zier­ten die­se täg­lich noch 4,51 Mil­lio­nen Barrel.

Hams­ter­käu­fe in Tokio

Hin­zu kommt, dass die Hams­ter­käu­fe in der Haupt­stadt den bereits bestehen­den Ver­sor­gungs­eng­pass im Nord­os­ten zusätz­lich ver­schärft haben. Die Tank­stel­len konn­ten auf den Ansturm gar nicht vor­be­rei­tet sein.

Trotz­dem geht die Ölbran­che davon aus, dass die bestehen­den Raf­fi­ne­ri­en durch­aus die lan­des­wei­te Nach­fra­ge abde­cken kön­nen. Sie stüt­zen sich auf die Annah­me, dass in den Tagen vor der Kata­stro­phe jeweils rund 1 Mil­li­on Bar­rel über­schüs­sig ver­ar­bei­tet wur­de. Hin­zu kommt ein staat­lich ver­ord­ne­ter Reser­ve­vor­rat für 70 Tage.

Die Mass­nah­men der Regierung

Die Regie­rung selbst hat die Leu­te auf­ge­for­dert, ruhig zu blei­ben und mög­lichst auf Hams­ter­käu­fe zu ver­zich­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Damit kön­ne der Eng­pass bereits zu einem gros­sen Teil besei­tigt wer­den. Aus­ser­dem müs­sen die Ölge­sell­schaf­ten künf­tig nur noch ein Reser­ve­la­ger für 67 Tage hor­ten. Damit kann eine wei­te­re bedeu­ten­de Men­ge frei­ge­ge­ben wer­den. Regie­rungs­spre­cher Yukio Eda­no kün­dig­te der­weil an, die Treib­stoff-Impor­te aus dem Aus­land zu erhöhen.

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