Die Stromspar-Mode
Tokio muss Strom sparen. Nach der Katastrophe von Fukushima fehlt es der Hauptstadt an genügend Energie. Noch reicht der Strom aus, um auf regelmässige Unterbrüche verzichten zu können. Doch mit den kommenden Sommermonaten, wenn die Klimaanlagen auf Hochtourenlaufen, steht für die Hauptstadt die grösste Belastungsprobe noch bevor.
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Aus diesem Grund hat Japans Regierung die traditionelle CoolBiz-Kampagne auf den 1. Mai vorverschoben. Damit wird dem japanischen Arbeitnehmer einen Monat früher als sonst empfohlen, in kurzärmligen Hemden und ohne Krawatte zur Arbeit gehen. Dafür sollen die Räume der Büros auf nicht weniger als 28 Grad heruntergekühlt werden.
Die Idee lancierte vor 6 Jahren der damalige Premierminister Ichiro Koizumi (Asienspiegel berichtete). Schon damals bereitete der Regierung der übermässige Stromverbrauch der Japaner in den Sommermonaten Sorgen. Wegen der aussergewöhnlichen Umstände dauert die diesjährige Kampagne zudem bis Ende Oktober. Japans Hauptstädter erwartet ein 6 Monate langer und feucht-heisser Sommer ohne Klimaanlage.
StromsparBiz ist angesagt
Die Modeindustrie hat bereits darauf reagiert. Sie propagiert für diesen Sommer noch leichtere, sommerliche Kleider. Statt CoolBiz ist StromsparBiz (jap. Setsuden’bizu) angesagt, wie die Asahi Shimbun treffend schreibt. Die Kleiderladenkette Uniqlo hat hierfür eigens Unterwäsche entwickelt, die den Schweiss aufsagen und sofort trocknen lassen. Bis zu 36 Millionen Stück will Uniqlo dieses Jahr davon absetzten. Das wäre das Doppelte des letzten Jahres.
Selbst die Tokioter Börse hat den Händlern für die Sommermonate erlaubt, ihre üblichen Anzüge abzulegen. So hat der Kleiderproduzent Renown darauf reagiert und die Produktion von Poloshirts um bis zu 50 Prozent erhöht. Die Kunden sollen dabei die Farbe und den Stoff individuell bestellen können.
Kaufhäuser setzen auch leichte Kleidung
Doch auch die klassischen kurzärmligen Hemden, aber auch ultradünne hitzeabweisende Anzüge werden diesen Sommer mehr als üblich in den japanischen Läden zu sehen sein. Die Kaufhäuser Seibu und Daimaru rechnen laut der Asahi Shimbun damit, fast doppelt so viel wie letztes Jahr zu verkaufen.
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