Provisorisch wohnen
Der Tsunami hat über 240’000 Menschen obdachlos gemacht. Mehr als 135’000 Häuser wurden beschädigt oder komplett zerstört. Viele der Betroffenen leben noch in Notunterkünften, andere sind bei Verwandten oder Bekannten im ganzen Land untergekommen. Für die Menschen, die gar nichts mehr haben, haben die Lokalregierungen begonnen im Eiltempo Fertighäuser zu bauen. Bereits vor 2 Wochen wurden die ersten Häuser fertiggestellt.
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Das Verkehrs- und Infrastrukturministerium will gemäss der Sankei Shimbun in den nächsten 2 Monaten über 30’000 Fertighäuser bauen lassen. Alleine die Präfektur Miyagi hat bereits 10’000 solcher Einheiten beim Bauverband für Fertighäuser angefordert. In den anderen beiden Präfekturen ist die Nachfrage mindestens gleich hoch. Laut Masanori Takahashi, dem Pressesprecher der Präfekturregierung Miyagi, werden die Bewohner für die nächsten 2 Jahre mietfrei darin leben können.
Strom, Licht und Wasser
Bei den Fertighäusern handelt es sich nicht um einfache Baracken, sondern um voll ausgerüstete Wohnungen, wie der japanische Bauverband für Fertighäuser beschreibt. Es sind einstöckige Häuser, die ein oder zwei kleine Zimmer besitzen, eine Küche, eine Toilette und ein Bad. Wasser, Licht, Strom, ein Heisswassergerät und Klimaanlage fehlen ebenso wenig. Die Wohnungsgrösse variiert zwischen 20 bis 40 Quadratmetern. Die Bauzeit dauert bescheidene 2 Wochen.
Japan hat viel Erfahrung im Bau von provisorischen Fertighäusern. Bereits nach dem Erdbeben von Kobe 1995 und Niigata 2004 wurden im Eiltempo entsprechende Wohngelegenheiten erstellt. Die Qualität der Häuser hat sich in der Zwischenzeit massiv verbessert. So sind die einstöckigen Häuser stufenfrei, damit auch ältere Menschen darin leben können. Für die Kälte in den Gebiete des Nordostens werden die Häuser zudem speziell isoliert. Auch gegen die Feuchtigkeit der Regenzeit sind die Fertighäuser gerüstet.
Erfahrung Kobe
Nach dem Kobe-Erdbeben wurden insgesamt 48’300 provisorische Fertighäuser in der Präfektur erbaut. Bis zu 4 Jahren lebten gewisse Familien darin. Die Fertighäuser wurden danach wieder abgebaut und im Rahmen eines staatlichen Hilfsprogrammes in den Kosovo verschifft.
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