Ausharren in den Notlagern
Noch harren 110’00 Menschen in den Notlagern im Nordosten des Landes aus. Die Turnhallen der Schulen sind zu ihrem Zuhause geworden (Asienspiegel berichtete). Nun hat die japanische Regierung erstmals einen konkreten Plan zur Behebung dieser Notsituation präsentiert. Demnach sollen alle 210 Notlager bis im August dieses Jahres aufgelöst werden, wie die Yomiuri Shimbun berichtet.
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Bis dann, so hofft die Regierung, würde ein Grossteil der provisorischen Wohnhäuser fertig gebaut sein (Asienspiegel berichtete). Doch dies wird kaum ausreichen, um alle Menschen aus den Notunterkünften unterzubringen. Aus diesem Grund müssen die Lokalregierungen gemäss Plan zusätzliche Mietwohnungen und Hotelzimmer für die Betroffenen organisieren.
Ausserdem stellt die baldige Regensaison und noch immer andauernden Nachbeben viele Notlager vor eine gefährliche Situation. Gemäss der Asahi Shimbun besteht in der Nähe von gleich 25 Unterkünften ein erhöhtes Erdrutschrisiko. An 2 Orten ist die Gefahr bereits derart akut, dass dringende Notfallarbeiten notwendig sind.
3 Jahre aufräumen
Gleichzeitig hat die Beseitigung der Trümmer höchste Priorität. Doch dieses Unterfangen wird noch länger dauern. Gemäss der Mainichi Shimbun rechnet das Umweltministerium inzwischen mit insgesamt 3 Jahren Aufräumarbeiten.
Der Tsunami hat nach Berechnungen der Universität Kyoto in den Präfekturen Iwate, Fukushima und Miyagi fast 30 Millionen Tonnen Schutt verursacht (Asienspiegel berichtete). Das ist 1,7 Mal mehr als beim Erdbeben von Kobe 1995. Letztere hat es mit 14 Millionen Tonnen am schwersten getroffen. Diese Zahl entspricht einer Müllmenge, die normalerweise während 16 Jahren zusammenkommt.
Deponie in einem geschützten Park
Die schiere Menge der Trümmer wird dabei zu einem noch ungelösten Problem. So braucht die Präfektur Iwate rund 3 Millionen Quadratmeter um den Schutt provisorisch deponieren zu können. Weil sie diese Grösse kaum selbst aufbringen kann, plant die Lokalregierung in Nachbarpräfekturen Land zu pachten.
Die Präfektur Miyagi plant derweil einen Teil der Trümmer in der Touristenregion Higashi-Matsuhima zu deponieren. Weil das Gebiet als kulturell wichtig geschützt ist, zeigen sich nicht alle zufrieden mit diesem Entscheid. Die Lokalregierung betont jedoch, dass die Deponie nach 3 Jahren wieder aufgehoben wird.
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