Die Gross­spen­de auf der Toilette

Auf diesem Stuhl lag die Papiertüte mit der Spende.
Auf die­sem Stuhl lag die Papier­tü­te mit der Spen­de. Screen­shot: ANN News

Die Putz­frau des Rat­hau­ses der Stadt Hachi­no­he in der Prä­fek­tur Aom­ori staun­te nicht schlecht, als sie auf einem grü­nen Stuhl in einer Toi­let­te im 2. Stock eine Papier­tü­te mit einer gan­zen Men­ge 10’000-Yen-Noten vor­fand. Ins­ge­samt 40 Mil­lio­nen Yen (rund 370’000 Euro) zähl­te sie, wie die Yomi­uri Shim­bun berichtet.

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Mit dabei lag ein Brief, in dem hand­schrift­lich die Bit­te ver­merkt war, jeweils 10 Mil­lio­nen Yen (rund 92’500 Euro) an die vom Tsu­na­mi betrof­fe­nen Men­schen in den Prä­fek­tu­ren Aom­ori, Iwa­te, Miya­gi und Fuku­shi­ma zu spenden.

Unter­zeich­net war die Notiz mit dem Namen «Toho­ku­jin», was «ein Mann aus dem Nord­os­ten» bedeu­tet. Toho­ku ist die Regi­on in Japan, die am 11. März 2011 vom Tsu­na­mi betrof­fen war.

Der Tsu­na­mi traf auch Hachinohe

Auch Hachi­no­he, mit 240’000 Ein­woh­nern nach Sen­dai die gröss­te Stadt an der unmit­tel­ba­ren Nord­ost­küs­te Japans, war direkt betrof­fen vom gewal­ti­gen Tsu­na­mi. Das Hafen­ge­biet wur­de unter Was­ser gesetzt, über 200 Häu­ser zer­stört und noch mehr überschwemmt.

Die US-Navy half unmit­tel­bar nach der Kata­stro­phe, die Trüm­mer weg­zu­räu­men und den Hafen innert kür­zes­ter Zeit für Hilfs­lie­fe­run­gen wie­der zu öffnen.

Der Dank der Stadt

Die uner­war­te­te Spen­de des Man­nes aus Toho­ku haben die Behör­den dank­bar ent­ge­gen­ge­nom­men. «Es muss jemand gewe­sen sein, der sich um die betrof­fe­nen Orte sorg­te, die einen weit­aus grös­se­ren Scha­den als Hachi­no­he erlit­ten. Die Spen­de gibt den Opfern Kraft für den Wie­der­auf­bau. Wir sind dafür sehr dank­bar», sag­te Vize-Bür­ger­meis­ter Shui­chi Narao­ke gegen­über Kaho­ku Online.

Die Stadt beschloss wei­ter, dass das Geld auf­grund des Brie­fes nicht als Fund­stück gemel­det, son­dern im Sin­ne des Spen­ders an die Kri­sen­ge­bie­te wei­ter­ge­lei­tet wird.

Der anony­me Held

Es ist nicht das ers­te Mal, dass in Japan ein anony­mer Spen­der auf über­ra­schen­de Art auf den Plan den tritt. Letz­ten Dezem­ber wur­den Kin­der­hei­me unvor­her­ge­se­hen mit Schul­ta­schen und Spiel­zeu­gen beschenkt. Der Begleit­brief war jeweils mit dem Namen «Nao­to Date» unter­schrie­ben, der Prot­ago­nist einer Man­ga-Serie ver­gan­ge­ner Tage.

Die Akti­on lös­te in der Fol­ge eine regel­rech­te Geschenk­flut an Betreu­ungs­zen­tren im gan­zen Land aus. Stets war der Unter­zeich­ner «Nao­to Date» (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Gut mög­lich, dass auch «Toho­ku­jin» schon bald wie­der von sich reden machen wird.

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