Tokios ver­ruch­te Strasse

Zwei modische Tokioterinnen bei der ehemaligen Main Street von Shibuya.
Zwei modi­sche Tokio­te­rin­nen bei der ehe­ma­li­gen Main Street von Shi­bu­ya. flickr/​shibuya246

Jeder, der ein­mal im Tokio­ter Vier­tel Shi­bu­ya war, kennt die Main Street. Es ist die rund 170 Meter lan­ge Stras­se, die von der berühm­ten Kreu­zung beim Bahn­hof, direkt ins leben­di­ge Ein­kaufs­di­strikt Cen­ter-Gai führt. Hier tref­fen sich die Gangu­ro (die auf­fäl­lig gebräun­ten, jun­gen Frau­en), gehen die jun­gen Tokio­ter ein­kau­fen, die Stu­den­ten essen und die Sala­ry­men sich betrinken.

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In der Wahr­neh­mung vie­ler Haupt­städ­ter gilt die Main Street als ver­rucht, ang­st­ein­flös­send und dre­ckig. Um den schlech­ten Ruf los­zu­wer­den, hat­ten rund 200 Geschäf­te des Ein­kaufs­di­strik­tes beschlos­sen, der Main Street (Meen Doo­ri) einen neu­en Namen zu ver­pas­sen, der den inter­na­tio­na­len, jun­gen und modi­schen Cha­rak­ter der Ein­kaufs­stras­se wie­der­ge­ben soll.

Die unge­wöhn­li­che Namensgebung

2 Jah­re brü­te­te man über die pas­sen­de Bezeich­nung, am Ende einig­te man sich, etwas uner­war­tet, auf Bas­ket­ball Street (Basuket­to­boo­ru Doo­ri). Ein Bas­ket­ball­fach­ge­schäft, das von Pro­fis auf­ge­sucht wird und ein in der Nähe lie­gen­der Bas­ket­ball­platz sei­en der Haupt­grund für die unge­wöhn­li­che Namens­ge­bung gewe­sen, heisst es.

Bei der fei­er­li­chen Tau­fe des neu­en Stras­sen­na­mens waren selbst­ver­ständ­lich eini­ge Spie­ler der japa­ni­schen Pro­fi­bas­ket­ball­li­ga anwe­send. Künf­tig soll hier alles im Namen des ame­ri­ka­ni­schen Sports ste­hen. Die Geschäfts­ver­ei­ni­gung hat bereits Bas­ket­ball­stun­den und –tur­nie­re mit den Pro­fis angekündigt.

Kri­tik auf Twitter

Ob der sport­li­che Name, der eher an eine schlech­te PR-Akti­on erin­nert, wirk­lich zum Quar­tier passt, wird sich wei­sen. Auf Twit­ter ist dar­über eine leb­haf­te Dis­kus­si­on ent­stan­den, die Tweets mehr­heit­lich kri­tisch gefärbt.

Wäh­rend eini­ge von «einem schlech­ten Scherz» spre­chen, ver­ste­hen ande­re den Grund für die­se Namens­än­de­rung nicht wirk­lich. Man hät­te die Stras­se ja gleich Nike Street tau­fen kön­nen, kri­ti­siert ein wei­te­rer Twit­ter-Nut­zer. «Und was, wenn hier das Bas­ket­ball­spie­len ver­bo­ten ist?» ent­geg­net eine wei­te­re Per­son auf dem Mikroblog-Portal.

Basuke-Doo­ri

Über die kri­ti­sche Dis­kus­si­on macht sich die Geschäfts­ver­ei­ni­gung der Cen­ter Gai kei­ne Sor­gen. Das sei­en nor­ma­le Geburts­we­hen. Schon heu­te steht aber fest: Bas­ket­ball Street wird kaum je ein Tokio­ter die­ser Stras­se sagen. Bereits hat man sich im Volks­mund auf die Kurz­ver­si­on Basuke Doo­ri geeinigt.

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