Das billigste Menü
Gusto geht aufs Ganze. Ab sofort bietet die japanische Restaurantkette bis zum 8. Dezember ein komplettes Kindermenü für nur 39 Yen (38 Cents) an. Serviert bekommt der Junior der Familie dafür einiges. So beinhaltet ein typisches Kindermenü bei Gusto einen Hamburger, Fritten, Reis, einen Saft und ein Dessert. Auch ein Jeton, mit dem Kind ein Spielzeug aus dem Automaten erhält, gehört dazu.
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Normalerweise bezahlt der Gast dafür einen Preis zwischen 366 (3.50 Euro) und 523 Yen (5 Euro). «Das Spezialangebot beinhaltet die gleiche Menge und Qualität wie ein gewöhnliches Kindermenü», garantiert Makoto Tani, Präsident des Mutterhauses Skylark, das nebenbei Restaurantketten wie Bamyian oder Jonathan’s besitzt.
Die dritte Spezialaktion
Die 39-Yen-Aktion ist nicht das erste radikale Spezialangebot von Gusto. Bereits im Oktober senkte die Restaurantkette den Preis für das Cheeseburger-Menü von 805 (7.75 Euro) auf 390 Yen (3.75 Euro) herunter, was etwa dem Preisniveau der japanischen Reis-Eintopf-Ketten Yoshinoya, Matsuya und Sukiya bedeutet, die seit Jahren nicht mehr aus der deflationären Preisspirale herauskommen (Asienspiegel berichtete).
Mit der Spezialaktion erhoffte sich Gusto damals 20 Prozent mehr Kundschaft, gekommen waren schliesslich über 50 Prozent. Die Menüs waren teilweise so schnell ausverkauft, dass sich Skylark bei den Kunden entschuldigen musste. In einer zweiten Aktion folgte ein Pasta-Menü für 390 Yen (3.75 Euro).
Es steht viel auf dem Spiel
Nun unterbietet sich Gusto mit der 39-Yen-Aktion gleich selbst. Dabei steht einiges auf dem Spiel. Präsident Tani erhofft sich die Familien als wichtigste Klientel zurückzugewinnen. Ein Dysenterie-Fall im August dieses Jahres in einem Ableger im Nordosten Japans stürzte die Restaurantkette eine Krise. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die zu einer starken Durchfallerkrankung führt.
120 der 1320 Gusto-Restaurants mussten zeitweise schliessen. Seither hat sich das Geschäft nie wieder richtig erholt. Die Familien bleiben aus. Präsident Tani setzte schliesslich die Idee eines besorgten Gusto-Geschäftsführers um, der am liebsten die Kindermenüs gratis angeboten hatte.
Der Fall Ebisu
Ab dem 8. Dezember wird die vierte und letzte Spezialaktion bei Gusto gestartet. Das Mutterhaus Skylark weiss nur zu genau, was auf dem Spiel steht. Der Barbecue-Kette Ebisu hatte ein Lebensmittelskandal im April dieses Jahres zu über 200 Erkrankungen und 4 Todesfällen geführt. Alle 20 Ableger mussten ihren Betrieb in der Folge einstellen (Asienspiegel berichtete).
Der Preis von 39 Yen ist denn auch kein Zufall. «Sankyuu» spricht man auf Japanisch diese Zahlenfolge aus, was so viel wie ein «Thank you» an die Treue der verbliebenen Gäste bedeuten mag. Es bleibt für Gusto zu hoffen, dass die Kunden auch nach den Tiefpreisaktionen wieder kommen.
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