Der blonde Sumo-Star
Mit bürgerlichem Namen heisst er Kaido Höövelson, in Japan nennen ihn aber alle Baruto, der Balte. Der 1,99 Meter grosse und 188 Kilo schwere Hüne aus Estland hat sich am Wochenende mit dem Sieg am grossen Neujahrsturnier in Tokio in den Sumo-Olymp gekämpft. Nach dem Bulgaren Kotooshu ist Baruto erst der zweite Europäer, dem dieses Kunststück gelang.
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«Es fühlt sich wie ein Traum an», sagte der 27-jährige frühere Judoka und Türsteher nach seinem bislang grössten Erfolg. Baruto besitzt den zweithöchsten Rang des Ozeki. Schritt für Schritt hat er an seinem Aufstieg gearbeitet.
2002 wurde er in einem Amateur-Turnier in Osaka entdeckt, 2004 lancierte er gleich fulminant seine Karriere, indem er sich innert zwei Jahren in die höchste Division hochkämpfte. 2009 wurde Baruto nach einem starken März-Turnier schliesslich zum Ozeki gekürt. In diesen Jahren lernte Baruto auch die japanische Sprache und die harten Regeln des Sumo-Stalls kennen.
Im Trainingsanzug durch die Strassen
Letztes Jahr sorgte der Este ausserhalb des Rings für Schlagzeilen, als er statt des obligaten Kimonos einen Trainingsanzug in der Öffentlichkeit trug. Dafür erhielt Baruto eine Verwarnung. Der Kimono scheint offensichtlich nicht seine bevorzugte Kleidung zu sein. Denn bereits 2007 und 2009 wurde er in T-Shirt und kurzen Hosen ertappt.
Eine weitere Verwarnung erhielt der Mann aus Estland, als er letzten Mai ein Sumo-Turnier mit einem Spiel verglich. Mehrere Ringer waren in der Vergangenheit in illegale Wettspiele der Yakuza verwickelt. Rund 22 Sumo-Ringer traten infolge dieses Skandals zurück.
Die nächste Herausforderung
Der Sumo-Sport hat seinen ramponierten Ruf bis heute nicht wirklich abstreifen können. Baruto scheint indessen die unruhigen Monate schadlos überstanden zu haben. Nun geht es für den Europäer darum gehen, seinen bislang grössten Erfolg zu bestätigen. Am März-Turnier in Osaka wird er die erste Gelegenheit dazu haben.
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