Auf Spu­ren­su­che in Ishinomaki

Spuren der Zerstörung: In der Flussmündung von Ishinomaki.
Spu­ren der Zer­stö­rung: In der Fluss­mün­dung von Ishi­no­ma­ki. Foto: Asi­en­spie­gel

Als am 11. März 2011 die Erde im Nord­os­ten Japans beb­te, eva­ku­ier­ten die Leh­rer einer Pri­mar­schu­le des Bezirks Oka­wa in der Stadt Ishi­no­ma­ki, Prä­fek­tur Miya­gi, Schü­ler und Per­so­nal erst 50 Minu­ten nach dem Erd­be­ben. Nie­mand rech­ne­te damit, dass der Tsu­na­mi bis zur Schu­le, die an einem Fluss rund 4 Kilo­me­ter land­ein­wärts lag, gelan­gen könnte. 

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Es soll­te ein fata­ler Feh­ler sein. Die Schü­ler waren dem dar­auf fol­gen­den Tsu­na­mi mit vol­ler Wucht aus­ge­setzt. 70 von 108 Schü­lern und 9 von 13 Leh­rern star­ben in den Flu­ten. Vier Kin­der und ein Leh­rer sind bis heu­te ver­misst, zusam­men mit 45 wei­te­ren Bewoh­nern des Bezirks.

Rund 100 Poli­zis­ten und Feu­er­wehr­leu­te haben fast ein Jahr nach der Kata­stro­phe eine wei­te­re Such­ak­ti­on am Fuji-Fluss gestar­tet, wo die Oka­wa-Schu­le gele­gen ist. Bis zu 1 Kilo­me­ter Fluss­auf­wärts wird in müh­se­li­ger Arbeit wäh­rend 10 Tagen der Schlamm des Was­ser­betts nach Lei­chen durchgraben.

Akri­bi­sche Suche

Die Behör­den hof­fen dabei, die rest­li­chen Ver­miss­ten von Oka­wa zu fin­den. Es ist eine Suche nach kleins­ten Hin­wei­sen. Men­schen­kno­chen, ein Kran, aber auch Päs­se fin­den die Poli­zis­ten im Fluss­bett, wie die Yomi­uri Shim­bun berichtet.

Auch in ande­ren vom Tsu­na­mi betrof­fe­nen Prä­fek­tu­ren Iwa­te und Fuku­shi­ma wird noch immer in akri­bi­scher Arbeit nach den 3287 ver­miss­ten Men­schen gesucht. Fast 15’852 Todes­fäl­le sind bis heu­te bestä­tigt. Die Tages­zei­tun­gen aktua­li­sie­ren täg­lich die­se Zahlen.

Im Mün­dungs­ge­biet

3000 Men­schen star­ben in Ishi­no­ma­ki in den Flu­ten des Tsu­na­mi. Die Häu­ser von fast 30’000 Ein­woh­nern wur­den zer­stört. Spe­zi­ell das Mün­dungs­ge­biet des alten Kita­ka­mi-Flus­ses wur­de hart getrof­fen. Noch heu­te sind hier die Spu­ren der Zer­stö­rung allgegenwärtig.

Und trotz­dem ist auch hier wie­der die Hoff­nung zurück­ge­kehrt. Inmit­ten der auf­ge­räum­ten Trüm­mer beginnt wie­der Leben ein­zu­keh­ren. Selbst ein Super­markt hat sei­ne Tore wie­der eröff­net. Und auch in der arg gebeu­tel­ten alten Ein­kaufs­stras­se in der Nähe der Bucht haben gewis­se Läden wie­der­eröff­net. Es gilt vor­wärts zu denken.

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