Japan meldet sich zurück
Am 10. März 2011 warb Japan an der weltweit grössten Tourismusmesse in Berlin (ITB) für internationale Reisegäste. Die Stimmung war gut. Japan peilte das ehrgeizige Ziel von 30 Millionen Touristen pro Jahr. Der Tsunami am darauf folgenden Tag veränderte die Lage schlagartig. Japan brach in Folge der Katastrophe seinen Informationsstand an der ITB ab. Es waren keine Tage, um für Tourismus zu werben.
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Ein Jahr später hat sich das Land mit einer eigens einberufenen Pressekonferenz in Berlin zurückgemeldet. «Zurück zur Normalität», schien das Motto der japanischen Vertreter zu heissen. Doch davor gab es viel zu Erklärungsbedarf.
Auf dem Weg der Erholung
Der Cold Shutdown im havarierten AKW sei vollzogen, der Übergang von der Stabilisierungs- zur Stilllegungsphase geschafft, erklärte der designierte japanische Botschafter für Deutschland, Takeshi Nakane. «Nur noch 600 von ursprünglich 380’000 Menschen leben in Notunterkünften», fügte Toshiro Iijima vom japanischen Aussenministerium später an.
Die Tourismuszahlen brachen einen Monat nach der Katastrophe um 60 Prozent ein. Heute erhole sich die Branche wieder, gab sich Mitomo Matano, Vizechef der japanischen Tourismusbehörde, zuversichtlich. Die Zielsetzungen sind wieder so ambitiös wie vor der Katastrophe. Eine gewisse Skepsis blieb. Es folgten kritische Fragen der Medienvertreter.
Ein Auftritt für Thomas Köhler
Thomas Köhler, als Ehrengast von den japanischen Organisatoren eingeladen, sieht Japan dennoch auf dem richtigen Weg. «Es ist gut und wichtig, dass sich das Land wieder nach aussen als Reiseland präsentiert», erklärt der Schweizer Reisefachmann, der nach dem Tsunami 2900 Kilometer zu Fuss durch Japan ging und dadurch ein Medienstar wurde (Asienspiegel berichtete). «Denn es ist immer noch so, dass viele Touristen Japan meiden.»
Der Schweizer Reisefachmann liess am Ende der Pressekonferenz seine Reise, die sein Leben veränderte, Revue passieren. Auch der Trailer zu Negativ: nichts – Schritt für Schritt für Japan wurde den zahlreich angereisten Medienverantwortlichen in Berlin gezeigt. Dafür gab es Applaus. «Es ist schön, dass bereits der Trailer des Dokumentarfilms einen einzigartigen Einblick in meine Reise zu Fuss durch Japan gewährt», freute sich Köhler nach der Pressekonferenz.
Sein letzter Marsch
Thomas Köhlers Zuversicht ist ungebrochen. Er plant bereits seinen nächsten Schritt. Mit einem eigenen Reiseunternehmen will er in der Branche wieder Fuss fassen. Doch davor will er sich noch einmal ganz für Japan einsetzen. Am Sonntag, den 11. März 2012, wird er seinen Fussmarsch fortsetzen, mit Hut und Rucksack – in Zürich. Doch dieses Mal wird er nicht alleine sein. «Es sind alle herzlich eingeladen, daran teilzunehmen, für Japan. Auch ein Fernsehteam hat sich angekündigt.»
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