Der letz­te Flüch­ti­ge gefasst

Die letzten Bilder von Katsuya Takahashi.
Die letz­ten Bil­der von Kats­u­ya Taka­ha­shi. Foto: Metro­po­li­tan Poli­ce Depar­te­ment, Tokyo

Nach einer 2-wöchi­gen Ver­fol­gungs­jagd hat die Poli­zei laut NHK News den letz­ten Flüch­ti­gen der AUM-Ter­ror­sek­te, Kats­u­ya Taka­ha­shi gefasst. Nach Ein­gang eines Hin­wei­ses aus der Bevöl­ke­rung sei er am Mor­gen des 15. Juni in einem Man­ga-Café im Tokio­ter Bezirk Ota ver­haf­tet wor­den. «Ich bin Kats­u­ya Taka­shi» soll er der Poli­zei spä­ter mit eige­nen Wor­ten bestä­tigt haben.

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Mit der Ver­haf­tung der zweit­letz­ten AUM-Flüch­ti­gen Nao­ko Kiku­chi (Asi­en­spie­gel berich­te­te), Anfang Juni, waren in Japan die Erwar­tun­gen gestie­gen, dass mit Kats­u­ya Taka­ha­shi auch bald der letz­te Flüch­ti­ge der Ter­ror­sek­te AUM gefasst würde.

Der heu­te 54-jäh­ri­ge Kats­u­ya Taka­ha­shi gilt als ein Direkt­be­tei­lig­ter des Saringas-Anschlags auf die Tokio­ter U-Bahn 1995, bei dem 13 Men­schen ums Leben kamen. Mit Nao­ko Kiku­chi pfleg­te der Flüch­ti­ge engen Kon­takt. Bis 2006 sol­len bei­de zusam­men mit Kiku­chis Part­ner Hiro­to Taka­ha­shi in der glei­chen Woh­nung in Kawa­sa­ki gewohnt haben. Bis zuletzt hat­ten sie ihn gar finan­zi­ell unterstützt.

Katsuya Takahashi nach seiner Verhaftung.
Kats­u­ya Taka­ha­shi nach sei­ner Ver­haf­tung. Screen­shot: ANN News

Unbe­hel­ligt in Kawa­sa­ki gelebt

Über Nao­ko Kiku­chis beschlag­nahm­ten Han­dys hat­te die Poli­zei die Spur von Kats­u­ya Taka­ha­shi auf­ge­nom­men, der zuletzt 1996 erblickt wor­den war. Kiku­chi leb­te dem­nach bis im Dezem­ber 2011 unter dem Namen Shinya Saku­rai in der Woh­nung in Kawa­sa­ki. Die gestoh­le­ne Iden­ti­täts­kar­te der ent­spre­chen­den Per­son ver­half ihm, sei­ne Deckung über die Jah­re hin­weg zu wahren.

Bis vor kur­zem hat­te er bei einem Bau­un­ter­neh­men gear­bei­tet. In einem Wohn­heim sei­nes Arbeit­ge­bers fand Kats­u­ya Taka­ha­shi schliess­lich eine Blei­be. Am Nach­mit­tag des 4. Juni, weni­ge Stun­den nach der Ver­haf­tung Kiku­chis, nahm er unter dem Vor­wand einer schwe­ren Erkran­kung eines Ver­wand­ten 1 Wochen Feri­en. Danach reis­te er über­stürzt ab. Um 4 Stun­den ver­pass­te ihn die Poli­zei im Wohn­heim, wie die Chu­go­ku Shim­bun berichtet.

Sein Geld abgehoben

Vor sei­nem schnel­len Abgang wur­de Kats­u­ya Taka­ha­shi von Sicher­heits­ka­me­ras einer Bank gefilmt, wie er sich um die Mit­tags­zeit her­um an einem Bank­schal­ter 2,38 Mil­lio­nen Yen (23’800 Euro) über­wei­sen liess. Da die Pro­ze­dur etwas län­ger dau­er­te, soll er die Bank­an­ge­stell­te ner­vös gefragt haben, wes­halb sie die Über­wei­sung nicht in einem Mal täti­gen kön­ne. Neben die­sen Bil­dern hat die Poli­zei auch noch ein Aus­weis­fo­to von sei­nem Arbeit­ge­ber erhal­ten. Es folg­ten wei­te­re Fotos von sei­ner Tasche und Anga­ben zu sei­nem mög­li­chen Fluchtort.

10 Mil­lio­nen Yen (100’000 Euro) waren auf den letz­ten AUM-Ter­ro­ris­ten aus­ge­setzt. Laut der Yomi­uri Shim­bun erhielt die Poli­zei 1729 Hin­wei­se auf sein mög­li­ches Ver­blei­ben. Nun scheint Kats­u­ya Taka­ha­shi end­gül­tig in die Fal­le getappt.

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