Ein überraschender Fund
Eine Legende war der 1989 verstorbene Manga-Künstler Osamu Tezaku bereits zu Lebzeiten. Mit seinem Schaffen hat er eine ganze Ära geprägt. Man nennt ihn nicht umsonst den Gott der Manga. Selbst das renommierte Tokyo National Museum widmete ihm eine Ausstellung (Asienspiegel berichtete). Auch 24 Jahre nach seinem Tod sind viele seiner 700 Manga-Werke noch immer Bestseller und selbst Gegenstand für die Kulturwissenschaft.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Man könnte meinen, das schon alles über sein Lebenswerk bekannt ist. Doch in einem Secondhand-Laden in Tokio gab es einen überraschenden Fund. Dort stiessen Experten auf ein altes, 19-seitiges Mangabüchlein aus der frühesten Nachkriegszeit. Schnell kam die Vermutung auf, dass es sich dabei um ein Frühwerk von Osamu Tezuka handeln musste. Tezuka Productions, die sich um den Nachlass des Künstlers kümmert, hat dessen Authentizität bestätigt.
Schwarzmarkt und Lebensmittelknappheit
Das Mangabüchlein ohne Titel war über 60 Jahre lang im Besitz eines alten Schulfreundes von Osamu Tezuka. Diesen Frühling hat die Tezuka Productions für rund 3 Millionen Yen (30’000 Euro) gekauft, wie FNN News berichtet. «Wir wussten nichts über die Existenz dieses Werks. Das macht es so wertvoll», sagt Haruji Mori, Chef von Tezuka Productions. Mori will das Mangabüchlein in naher Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich machen, wie er gegenüber Sponichi erklärt.
Inhaltlich erzählt das Frühwerk anhand noch relativ ungeschliffener Bilder von den schwierigen Zeiten kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Schwarzmarkt, Demonstrationen sowie die Lebensmittelknappheit werden thematisiert. Selbst Tezukas berühmter Charakter Hige-Oyaji hat bereits seinen ersten Auftritt. Die Geschichte hat jedoch kein Ende. Nach 19 B4-Seiten ist plötzlich Schluss, wie NHK News berichtet.
Keine 20 Jahre alt
Es wird angenommen, dass der junge Tezuka den Manga kurz nach Kriegsende 1945 oder Anfang 1946 gezeichnet hatte. Er war noch keine 20 Jahre alt. Sein erstes bekanntes Werk Diary of Ma-chan (jp. Machan no Nikkichou) stammt aus dem Jahr 1946.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken