Das ein­sturz­ge­fähr­de­te Mahnmal

Die Atombombenkuppel von Hiroshima.
Die Atom­bom­ben­kup­pel von Hiro­shi­ma. Foto: Wikimedia/​SEle­fant

Als am 6. August 1945 über Hiro­shi­mas Zen­trum die Atom­bom­be Litt­le Boy deto­nier­te, war die Stadt innert weni­ger Sekun­den kom­plett zer­stört. 70’000 Men­schen star­ben auf der Stel­le, von Häu­sern war nichts mehr zu sehen.

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Ein­zig am Ground Zero wider­stand die Fas­sa­de des Ver­wal­tungs­ge­bäu­des der loka­len Indus­trie- und Han­dels­kam­mer der gewal­ti­gen Deto­na­ti­on. Heu­te ist die Rui­ne wegen ihrer Form als Atom­bom­ben­kup­pel oder gan­ze ein­fach als Frie­dens­denk­mal bekannt. Sie bil­det einen zen­tra­len Teil des anlie­gen­den Frie­dens­parks von Hiroshima.

Nun sind For­scher zum Schluss gekom­men, dass zumin­dest vier Fas­sa­den­ab­schnit­te des von der UNESCO geschütz­tes Mahn­mals ein Erd­be­ben der Stär­ke 6 auf der japa­ni­schen Ska­la (Max. 7) wohl nicht über­ste­hen könn­ten. Es sei von einem teil­wei­sen Kol­laps aus­zu­ge­hen, so die Asahi Shim­bun.

Ein­sturz­ge­fähr­de­te Mauern

Zu die­sem Ergeb­nis kamen die Exper­ten durch Com­pu­ter­si­mu­la­tio­nen, die letz­tes Jahr im Zuge der alle 3 Jah­re Kon­troll- und Restau­ra­ti­ons­ar­bei­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te) durch­ge­führt wurden.

Zwar sei die typi­sche Kup­pel nicht gefähr­det, doch zwei direkt anlie­gen­de Mau­er­tei­le sei­en gemäss den Berech­nun­gen ein­sturz­ge­fähr­det. Die Stu­die emp­fiehlt daher die gefähr­de­ten Stel­len ent­spre­chend zu ver­stär­ken. Immer­hin fei­ert das vom tsche­chi­schen Archi­tek­ten Jan Let­zel erbau­te Gebäu­de in zwei Jah­ren sei­nen 100. Geburtstag.

Bevor die emp­foh­le­nen Anpas­sun­gen vor­ge­nom­men wer­den, wol­len die Lokal­be­hör­den mit Test­boh­run­gen die Sub­stanz der gefähr­de­ten Mau­ern noch ein­mal genau unter die Lupe neh­men. Die Bewil­li­gung der Kul­tur­be­hör­de liegt vor. Es ist laut der Chu­go­ku Shim­bun das ers­te Mal seit der Auf­nah­me in die Lis­te des UNESCO-Welt­kul­tur­er­be 1996, dass vom Gebäu­de Mau­er­tei­le zu Pro­be­zwe­cken ent­nom­men werden.

Ein Erd­be­ben schad­los überstanden

Ein Erd­be­ben der Stär­ke 5 hat die Atom­bom­ben­kup­pel am 24. März 2001 übri­gens schad­los über­stan­den. Dies sei dank der Injek­ti­on von Haft­harz wäh­rend den Restau­ra­ti­ons­ar­bei­ten 1967 und 1989 zu ver­dan­ken gewe­sen. Seis­mo­lo­gen der Stadt gehen jedoch davon aus, dass im Raum Hiro­shi­ma ein Erd­be­ben der Stär­ke 6 im Bereich des Mög­li­chen liegt.

Seit 1989 umhüllt alle 3 Jah­re ein Bau­ge­rüst die Rui­nen des Gebäu­des mit der 25 Meter hohen Kup­pel. Die Schief­la­ge des Hau­ses, die Boden­ab­sen­kung, die fort­schrei­ten­de Kor­ro­si­on der Stahl­struk­tu­ren sowie Ris­se in der Wand wer­den von Spe­zia­lis­ten wäh­rend die­ser Zeit genau geprüft. Seit 2007 wird auch die Stand­haf­tig­keit des Gebäu­des im Fal­le eines Erd­be­bens getes­tet. So soll ver­hin­dert wer­den, dass Hiro­shi­mas wich­tigs­tes Denk­mal kom­plett zer­stört wird.

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