Eine Gebühr für den Fuji

Massentourismus auf dem Fuji.
Mas­sen­tou­ris­mus auf dem Fuji. flickr/​Dani­el Williams

Der Fuji ist Japans Wahr­zei­chen schlecht­hin. Zwar ist er der höchs­te Berg des Lan­des, gleich­zei­tig aber auch ver­hält­nis­mäs­sig ein­fach zu bestei­gen. Eine rie­si­ge Infra­struk­tur mit Toi­let­ten, Berg­hüt­ten und Ärz­te­sta­ti­onn macht es seit ein paar Jah­ren mög­lich, dass jeder halb­wegs gesun­de Mensch den Fuji bestei­gen kann, um jeweils in den Mor­gen­stun­den auf über 3700 Metern den Son­nen­auf­gang bewun­dern zu können.

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Jeden Som­mer, nur dann sind die vier Rou­ten zum Gip­fel geöff­net, bestei­gen über 300’000 Men­schen den Vul­kan zwi­schen der Prä­fek­tur Yama­na­shi und Shi­zuoka. Das hat dazu geführt, dass auf dem Fuji ein rie­si­ger logis­ti­sche Auf­wand not­wen­dig ist, um nicht zur Müll­kip­pe zu verkommen.

Allei­ne auf der Yoshi­da-Rou­te, dem belieb­tes­ten Weg, wer­den jähr­lich über 1,7 Ton­nen Pet-Fla­schen ent­lang der Stre­cke ent­sorgt. Über 35 Mil­lio­nen Yen (280’000 Euro) betra­gen hier die jähr­li­chen Kos­ten, um allei­ne den Unter­halt die­ser Infra­struk­tur am Lau­fen zu hal­ten. So wird die Sicher­heit der Berg­stei­ger und die Ein­hal­tung der Natur­schutz­auf­la­gen garantiert.

Kei­ne neue Idee

So reif­te schon vor ein paar Jah­ren in der Stadt Fujiyo­shi­da (Prä­fek­tur Yama­na­shi), dem Aus­gangs­punkt der Yoshi­da-Rou­te mit jähr­lich fast 200’000 Berg­tei­gern, der Gedan­ke, eine Gebühr für die Bestei­gung des Fuji zu erhe­ben (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die Idee wur­de schnell fal­len gelas­sen, aus Sor­ge vor den nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen für die loka­le Wirt­schaft. Die Stadt­be­hör­den befürch­te­ten auch, dass die Tou­ris­ten auf die ande­ren Rou­ten in der Prä­fek­tur Shi­zuoka aus­wei­chen würden.

Annä­he­rung der bei­den Präfekturen

Doch nun kommt erneut Bewe­gung in die Ange­le­gen­heit, wie NHK News berich­tet. Seit kur­zem zeigt sich auch Hei­ta Kawa­katsu, Gou­ver­neur der Prä­fek­tur Shi­zuoka, offen für die Idee einer Gebühr. Damit soll das Öko­sys­tem des Ber­ges zumin­dest ein biss­chen vom Mas­sen­an­drang und dem anfal­len­den Müll beschützt wer­den. Eine Rei­he von klei­nen Hüt­ten am Weg sol­len die Gebüh­ren von den Tou­ris­ten ein­trei­ben, so die Vorstellung.

Die Zeit für eine Ent­schei­dung drängt, denn bereits im Juni könn­te die UNESCO den Fuji zum Welt­na­tur­er­be erklä­ren. Das hät­te unwei­ger­lich zur Fol­ge, dass noch mehr Tou­ris­ten zum berühm­tes­ten Berg Japan pil­gern wür­den. Es wäre ein Mas­sen­an­drang, der von den vier Rou­ten kaum zu bewäl­ti­gen wäre. Eine Tou­ris­ten­ge­bühr zwi­schen 500 (4 Euro) und 1000 Yen (8 Euro) liegt für die betrof­fe­nen Lokal­be­hör­den des­halb auf der Hand.

Offe­ne Fragen

Doch noch ist nichts ent­schie­den. Die Rei­se­bü­ros und die loka­le Wirt­schaft fürch­ten, dass durch eine Gebühr weni­ger Tou­ris­ten in die Regi­on kom­men könn­ten. Es stellt sich auch die Fra­ge, wie das ein­ge­trie­be­ne Geld schliess­lich ein­ge­setzt wür­de. In den nächs­ten Wochen sol­len die Gesprä­che zwi­schen den bei­den Prä­fek­tu­ren Klar­heit verschaffen.

Update, 16. Juni 2013

Die Regie­run­gen der Prä­fek­tu­ren Shi­zuoka und Yama­na­shi haben ent­schie­den, ab Ende Juli 2013 auf Ver­suchs­ba­sis eine frei­wil­li­ge Gebühr von jeweils 1000 Yen von den Berg­stei­gern ein­zu­sam­meln. Ab 2014 soll schliess­lich eine defi­ni­ti­ve Gebühr folgen.

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