Der Minimarkt in der Krise
Die 24-Stunden-Minimärkte (jap. Konbini) sind ein fester Bestandteil im japanischen Alltag. Im Inselstaat gibt es wohl kein Dorf, das keinen solchen Laden besitzt. Fast 50’000 an der Zahl gibt es in Japan. 1996 waren es noch 30’000. Alleine die Kette FamilyMart besitzt 9300 Ableger. Hier macht der Japaner während 24 Stunden seine kleinen Einkäufe, bezahlt die Rechnungen oder verschickt seine Post.
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Jahrelang galten sie als krisenfeste Institutionen. Selbst der Tsunami vom 11. März 2011, der über 1000 Minimärkte im Nordosten des Landes wegfegte, konnte den Betreibern nichts anhaben (Asienspiegel berichtete). Innert kürzester Zeit bauten sie provisorische Läden auf und wurden damit zur Lebensader in einer krisengeschüttelten Region. Es folgten Rekordumsätze für alle grossen Ketten. Doch nun tauchen erstmals dunkle Wolken am Minimarkt-Himmel auf.
Umsätze rückläufig
Wie die Yomiuri Shimbun berichtet machen die Umsätze der bestehenden Minimärkte seit 8 aufeinanderfolgenden Monaten rückwärts. Mit fast 50’000 Ablegern ist offenbar ein Sättigungspunkt erreicht. Zudem haben sich die Fastfoodlokale und Cafés der verstärkten Konkurrenz der Minimärkte in den letzten Jahren erfolgreich angepasst.
Im Stile der 24-Stunden-Läden haben sie ihr Angebot an Sandwiches und japanischen Schnellimbissen massiv ausgebaut. Dabei bieten die Fastfoodlokale und Cafés einen grossen Vorteil. Die Kunden dürfen hier auf angenehmen Plätzen längere Zeit verweilen. Der Minimarkt bleibt derweil eine Durchgangsstation.
Längeres verweilen
Aus diesem Grund wollen sich die Konbini der neuen Konkurrenzlage anpassen. Alle grösseren Ketten planen einen Bereich mit Stühlen und Tischen für die Kunden in einem Teil ihrer neuen und bestehenden Läden. Das Angebot an Lebensmitteln, Kaffee sowie der Küchenbereich im Minimarkt sollen ausgebaut werden.
Indem die Kunden länger im Konbini verweilen, hoffen die grossen Betreiber die Umsätze wiederum anzukurbeln. Ob die Kunden das Fastfoodlokal oder das Café dem Minimarkt vorziehen, ist eine andere Frage.
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