Touristenort Fukushima?
Zwei Jahre sind seit dem verheerenden Atomunfall im AKW Fukushima 1, bei dem es in 3 Reaktoren zu Kernschmelzen kam, vergangen. Noch immer ist das wahre Ausmass dieser Katastrophe nicht ersichtlich.
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Die Dekontaminierung sowie die Abbauarbeiten des zerstörten AKW werden noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Für die Präfektur Fukushima sind die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen verheerend.
Eine verrückte Idee?
In diesem Umfeld greift eine Gruppe um den bekannten japanische Kulturkritiker, Professor Hiroki Azuma, einen bislang tabuisierten Vorschlag auf. Die Stätte des AKW Fukushima soll in 25 Jahren zu einem Touristenort umgestaltet werden.
Damit die Erinnerung an diese verheerende Katastrophe nie in Vergessenheit gerät, wie Azuma in der Asahi Shimbun erklärt. «Die Landparzelle soll unverändert bleiben. So könne Menschen aus aller Welt den Ort besuchen, um von der Geschichte zu lernen.»
Tourismuszentrum J-Village
Der Vorschlag geht gar noch weiter ins Detail. So soll das ehemalige nationale Sportzentrum J-Village in Naraha, das seit nach dem Unfall zum Logistikzentrum und Wohnquartier für die Rettungsarbeiten umfunktioniert wurde (Asienspiegel berichtete), zu einem Touristenzentrum mit Einkaufsmöglichkeiten umgestaltet werden.
Die Idee der Gruppe um Azuma stösst auf viel Kritik. Nur zwei Jahre nach der Katastrophe kommt für viele ein solcher Vorstoss zu früh. Unbesonnen, sei er. Azuma widerspricht dem. Es sein ein Versuch, Fukushima einen Weg für die Zukunft zu geben.
Vergleich mit Hiroshima
Dabei zieht er einen Vergleich mit der Atombombenkuppel von Hiroshima, die inzwischen zum Weltkulturerbe gehört. Und auch in Tschernobyl würden inzwischen Führungen gemacht. In diesem Sinne soll auch die Ruine des AKW Fukushima als ein Mahnmal gegen das Vergessen attraktiv gepflegt werden.
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