Fischen statt streiten

Die umstrittenen Senkaku-Inseln.
Die umstrit­te­nen Senkaku-Inseln.

Tai­wan und Japan haben ein Fische­rei­ab­kom­men in den Gewäs­sern um die umstrit­te­nen Sen­ka­ku-Inseln – auch Dia­oyu­tai genannt – unter­zeich­net, so die United Dai­ly News. Tai­wan erhält damit zusätz­lich eine Fische­rei­zo­ne von rund 4500 Qua­drat­ki­lo­me­tern. Unter dem Abkom­men dür­fen Fischer­boo­te aus Tai­wan und Japan in einem Gebiet ope­rie­ren, und unter­ste­hen dabei nicht den Behör­den der ande­ren Seite.

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Aus­ge­nom­men vom Abkom­men sind jedoch die 12 See­mei­len um die Sen­ka­ku-Inseln selbst, die von bei­den Sei­ten bean­sprucht wer­den. Nach der Unter­zeich­nung sag­te Tai­wans Aus­sen­mi­nis­ter, Lin Yong­le, das Abkom­men bezie­he sich nicht auf die Sou­ve­rä­ni­tät über die Inseln. Die­se bean­sprucht Tai­wan und auch Japan nach wie vor für sich. Der Durch­bruch kam mit der 17. Gesprächs­run­de zwi­schen den bei­den Sei­ten, bereits in den 90er-Jah­ren began­nen die ers­ten Verhandlungsrunden.

Wenn sich zwei freuen, ärgert sich der Dritte: Japan und Taiwan unterzeichnen das Fischereiabkommen.
Wenn sich zwei freu­en, ärgert sich der Drit­te: Japan und Tai­wan unter­zeich­nen das Fische­rei­ab­kom­men. Screen­shot: TVBS

Peking besorgt

Man sei äus­serst besorgt, sag­te der chi­ne­si­sche Aus­sen­amts­spre­cher Hong Lei, über die Gesprä­che zwi­schen Japan und Tai­wan, so die tai­wa­ni­sche Nach­rich­ten­agen­tur CNA. Chi­na hof­fe, dass Japan sich an sei­ne Ver­spre­chun­gen hal­te was die Tai­wan-Fra­ge ange­he, so Lei wei­ter. Japan aner­kennt offi­zi­ell nur die Regie­rung in Peking an, und unter­hält mit Tai­wan kei­ne offi­zi­el­len diplo­ma­ti­schen Beziehungen.

Aus­ser­dem ermahn­te der chi­ne­si­sche Aus­sen­amts­spre­cher Japan, auf ein­sei­ti­ge Aktio­nen zu ver­zich­ten, berich­tet die Chi­na Times. Schliess­lich hät­te Peking und Tokyo schon 1997 ein Fische­rei­ab­kom­men unter­zeich­net. Was die Dia­oyu-Inseln betref­fe, so gehör­ten die­se ohne­hin schon seit jeher zu Chi­na, sag­te Hong weiter.

Japa­ni­sche Fischer erhal­ten Konkurrenz

Die japa­ni­schen Medi­en wür­den das Abkom­men mehr­heit­lich befür­wor­ten und als «Win-Win-Situa­ti­on» bezeich­nen, fast die tai­wa­ni­sche Online-Platt­form New​talk​.tw zusam­men. Die Yomi­uri Shim­bun dage­gen fän­de, die japa­ni­sche Sei­te habe hier zu stark nach­ge­ge­ben. Mit der Aus­wei­tung der Fische­rei­grün­de für die Tai­wa­ner, erhal­te nun die Fische­rei­in­dus­trie in Oki­na­wa star­ke Konkurrenz.

Die Dia­oyu­tai/­Sen­ka­ku-Inseln befin­den sich rund 100 See­mei­len von Tai­wans Nord­ost­küs­te ent­fernt. Sie befin­den sich unter japa­ni­scher Ver­wal­tung, wer­den jedoch auch von Tai­peh und Peking bean­sprucht (Asi­en­spie­gel berich­te­te)). Die Gewäs­ser gehö­ren zu den tra­di­tio­nel­len Fische­rei­grün­den der Tai­wa­ner, die­se wer­den bis­her von der japa­ni­schen Küs­ten­wa­che jedoch regel­mäs­sig vertrieben.

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