Die schnelle Passkontrolle
In Japans grösstem Flughafen Narita sind bei der Ein- und Ausreise längere Wartezeiten für Touristen und Geschäftsleute aus dem Ausland keine Seltenheit. Die Einführung des Fingerabdrucks vor sechs Jahren hat den Aufwand für die Grenzbeamten noch einmal erhöht.
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Die Behörden sind zwar um Effizienz bemüht. So wird über die Wartezeiten genau Buch geführt. Laut Messung des Justizministeriums muss ein Einreisender in Narita durchschnittlich 16 Minuten warten. Die anschliessende Passkontrolle am Einreiseschalter dauert noch rund 92 Sekunden. Für das Ausreiseprozedere wendet ein Grenzpolizist durchschnittlich 106 Sekunden auf.
Für die in Japan wohnhaften Ausländer geht derweil alles ein bisschen schneller, denn als Besitzer eines Re-Entry-Permits gibt es inzwischen die Möglichkeit nach einer einmaligen Registrierung, eine automatische Schranke zu verwenden. Eine Bearbeitung durch einen Grenzbeamten entfällt. Das Einreiseprozedere ist dabei bedeutend schneller. Eine automatisierte Passkontrolle dauert durchschnittlich nur 60 Sekunden bei der Einreise und 46 Sekunden bei der Ausreise.
«Vertrauenswürdige Reisende»
Laut der Yomiuri Shimbun könnten schon bald auch Touristen und Geschäftsleute auf Kurzaufenthalt von dieser Automatisierung profitieren. Demnach prüft das Justizministerium eine Einreiseerleichterung für «Trusted Travelers», sogenannte «vertrauenswürdige Reisende». Interessierte müssten sich bei der japanischen Vertretung in ihrem Land anmelden. In den USA und Kanada tritt ein solches System schon bald in Kraft, wie DMM.Travel berichtet.
Noch müssen dafür die gesetzlichen Rahmenbedingungen, inklusive die dafür notwendige Definition eines «vertrauenswürdigen Reisenden» geschafft werden. Sollte alles klappen, könnten bereits ab 2015 ausländische Geschäftsreisende von der automatischen Ein- und Ausreisekontrolle Gebrauch machen. Später würde diese Möglichkeit auf die Touristen ausgeweitet werden, wie die Yomiuri Shimbun weiter berichtet.
Tourismus erholt sich
Japan rechnet in den nächsten Jahren mit einem starken Zuwachs an Touristen. Der Einbruch von 2011, nach der AKW-Katastrophe in Fukushima, ist dank den Gästen aus dem asiatischen Raum praktisch überwunden (Asienspiegel berichtete). 2012 zählte die japanische Fremdenverkehrszentrale (JNTO) 8,37 Millionen ausländische Touristen. Noch immer reisen aber fast doppelt so viele Japaner ins Ausland als Ausländer nach Japan kommen.
Die 2008 erschaffene Japan Tourism Agency unter dem Dach des Ministeriums für Land, Infrastruktur und Tourismus hat sich vorgenommen, dies zu ändern. Denn spätestens seit der Ära Koizumi hat die japanische Regierung den Tourismus zu einem zentralen Wirtschaftsfaktor erklärt. So soll die Gästezahl aus Übersee bis 2020 auf 25 Millionen erhöht werden. Die erleichterte Einreise könnte einer von vielen Punkten sein, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen.
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