Ein Land ohne Kinder
Japan zählt immer weniger Kinder. Im April 2013 waren gemäss Statistik des Innenministeriums genau noch 16,49 Millionen Japaner unter 14 Jahre alt. Das sind 150’000 weniger als noch vor einem Jahr.
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Das ist tiefste Zahl seit Beginn der statistischen Aufzeichnung im Jahre 1950. Die jüngste Generation des Landes macht genau noch 12,9 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Seit 39 Jahren ist dieser Wert kontinuierlich im Sinken begriffen.
62,4 Prozent der Japaner sind zwischen 15 und 64 Jahre alt. Der Anteil an über 65-Jährigen liegt derweil bei rekordhohen 24,7 Prozent. Kurz nach dem Krieg sah das Bild noch ganz anders aus. Damals, in der Zeit der Babyboom-Generation, waren 35,4 Prozent unter 14 Jahre alt und lediglich 4,9 Prozent über 65.
Umkehr seit 1975
Bis 1975 machte Japans jüngste Generation immerhin noch ein Viertel der Bevölkerung aus. Danach ging es stetig bergab. Eine Erholung ist selbst mittelfristig nicht in Sicht. Immigration kennt das Land nicht. Ausserdem fehlt den jungen Erwachsenen bedingt durch die jahrelange wirtschaftliche Stagnation zunehmend das Geld, um sich eine Familie leisten zu können.
Viele junge Frauen müssen sich zudem zwischen Karriere und Beruf entscheiden. Staatliche Kindertagesstätten sind rar gesät (Asienspiegel berichtete). Auch wenn die Politik das Problem erkannt hat, ist es noch keiner Regierung gelungen, den Trend umzukehren. Zu mutlos sind die Lösungsansätze.
Die teuren Auswirkungen
Und so altert Japans Gesellschaft altert unaufhaltsam dahin. Während das Land immer mehr Schulen schliessen muss (Asienspiegel berichtete), steigen die Kosten für die Pension und Gesundheit ins Unermessliche. 2012 gab das Land rekordhohe 26 Billionen Yen für Sozialkosten aus. Immer weniger Arbeitskräfte müssen für immer mehr ältere Menschen aufkommen.
Das Land zählt heute über 50’000 Hundertjähriger. Das ist ein weltweiter Rekord (Asienspiegel berichtete). Schon in 50 Jahren werden 40 Prozent der Japaner die Altersschwelle von 65 Jahren überschritten haben. Bereits 2048 könnte das Land erstmals seit langer Zeit wieder weniger als 100 Millionen Einwohner zählen.
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