Eine unbe­dach­te Äusserung

Gouverneur Naoki Inose entschuldigt sich.
Gou­ver­neur Nao­ki Ino­se ent­schul­digt sich. Screen­shot: ANN News

Tokios Gou­ver­neur Nao­ki Ino­se man­gelt es wie sei­nem Vor­gän­ger und poli­ti­schen Zieh­va­ter Shin­t­a­ro Ishiha­ra nicht an Selbst­ver­trau­en. Sei­ne Stadt wäre zwei­fel­los die bes­te Wahl für die Som­mer­spie­le 2020, weiss Ino­se fort­lau­fend zu betonen.

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Als Gou­ver­neur der Metro­po­le ist es denn auch sein Job, dafür zu wer­ben. Die Kon­kur­renz mit Madrid und Istan­bul ist hart und bereits in 5 Mona­ten fällt das Inter­na­tio­na­le Olym­pi­sche Komi­tee sei­nen Ent­scheid. Dass dabei dem 67-Jäh­ri­gen mach­mal das poli­ti­sche Fein­ge­fühl fehlt muss die New York Times in einem Inter­view erfahren.

Ino­ses heik­le Äusserung

Auf die Fra­ge, wo denn der bes­te Ort für die Ath­le­ten sein wer­de, mein­te Gou­ver­neur Ino­se: «Schau­en Sie sich die bei­den Län­der an, wo noch eine Infra­struk­tur mit aus­ge­klü­gel­ten Anla­gen gebaut wer­den muss. Manch­mal, wie beim Bei­spiel Bra­si­li­en, ist es gut die Spie­le zum ers­ten Mal an einem Ort aus­zu­tra­gen. Aber in isla­mi­schen Län­dern haben Sie den Glau­ben an Allah gemein­sam und bekämp­fen sich. Und sie haben sozia­le Klassen.»

Ino­se Sei­ten­hie­be und Andeu­tun­gen gin­gen wei­ter: «Ich möch­te nie­man­dem schmei­cheln, aber Lon­don ist in einem ent­wi­ckel­ten Land mit einem exzel­len­ten Bewusst­sein für Gast­freund­schaft. Tokio ist auch exzel­lent. Aber ande­re Städ­te nicht unbedingt.»

Spä­ter ver­such­te ein Spre­cher im Namen von Ino­se die Situa­ti­on zu klä­ren. Dass mit der Tür­kei erst­mals ein isla­mi­sches Land olym­pi­sche Spie­le aus­tra­gen könn­te, dür­fe dem IOC nicht als allei­ni­ge Ent­schei­dungs­grund­la­ge die­nen. Dies habe Ino­se gemeint.

Die Reak­ti­on der Türkei

Die Wor­te des Gou­ver­neurs blie­ben nicht unbe­merkt. Japa­ni­sche wie auch tür­ki­sche Medi­en grif­fen Ino­ses Bemer­kun­gen auf. Der tür­ki­sche Sport­mi­nis­ter Suat Kilic äus­ser­te sich der­weil über Twit­ter: «Die nega­ti­ven Bemer­kun­gen aus Tokio sind unfair und entmutigend».

Istan­bul selbst habe sich nie nega­tiv über die ande­ren Städ­te geäus­sert, beton­te er wei­ter. «Wir lie­ben die Japa­ner. Wir respek­tie­ren ihren Glau­ben und ihre Kul­tur», schrieb Kilic weiter.

Ino­se wird mit sei­nen Äus­se­run­gen Tokios Bewer­bung kei­nen Dienst erwie­sen haben. Denn direk­te Kri­tik an Mit­be­wer­bern, um deren Image zu schä­di­gen oder Vor­ur­tei­le zu schü­ren, ist gemäss Arti­kel 14 der Ver­hal­tens­vor­schrif­ten des IOC klar unter­sagt. Vom IOC gab es eine War­nung in Rich­tung Tokio. Es sol­len sich alle an die Regeln halten.

Die Ent­schul­di­gung

Inzwi­schen hat der Gou­ver­neur in einer eigens ein­be­ru­fe­nen Pres­se­kon­fe­renz auf sei­nen Faux­pas reagiert. «Ich möch­te mich für mei­ne unan­ge­brach­te Aus­drucks­wei­se ent­schul­di­gen.» Sei­ne Bemer­kun­gen könn­ten gera­de in der isla­mi­schen Gemein­schaft miss­ver­ständ­lich auf­ge­nom­men wer­den. Dies tue ihm leid.

«Ich muss geste­hen, dass ich etwas naiv war. Wir möch­ten unse­re Bewer­bung fort­set­zen und unse­re Mit­be­wer­ber respek­tie­ren», fuhr Ino­se fort. Der Scha­den für die Tokio­ter Bewer­bung ist der­weil angerichtet.

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