Das Ende des bil­li­gen Reises

Ein Reisfeld im chinesischen Dali.
Ein Reis­feld im chi­ne­si­schen Dali. Foto: flickr/​kpn

Effi­zi­en­tes Dün­ge­mit­tel, ver­bes­ser­tes Saat­gut und ein Aus­bau der Bewäs­se­rungs­an­la­gen in Chi­na und Süd­ost­asi­en haben den Reis spä­tes­tens Ende der 1970er-Jah­re zu einem erschwing­li­chen Gut gemacht. Die Grü­ne Revo­lu­ti­on nann­te man die­se Errun­gen­schaft. Seit­her ver­sorgt der Kon­ti­nent die Welt mit bil­li­gem Reis. Doch die­se Ära wird bald vor­bei sein, pro­phe­zeit der Lon­do­ner Thinktank Over­se­as Deve­lop­ment Insti­tu­te (ODI) in einem Bericht von Ste­ve Wigg­ins und Sha­ra­da Keats.

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Abge­zeich­net hat sich dies bereits 2002, als der Preis für den Reis erst­mals seit Jahr­zehn­ten wie­der anstieg. Der Lebens­mit­tel­kri­se von 2007-08 akzen­tu­ier­te die­sen Trend noch­mals. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Preis mehr als verdoppelt.

Die Ursa­chen

Der Grund für den Anstieg hängt eng mit dem neu­en Wohl­stand in Asi­en zusam­men. Mit dem Wirt­schafts­wachs­tum sind die Arbeits­kos­ten gera­de in den letz­ten Jah­ren teu­rer gewor­den. Vie­le arme Leu­te, die frü­her von der Land­wirt­schaft abhän­gig waren, fin­den heu­te in den urba­nen Gebie­ten finan­zi­ell attrak­ti­ve Berufs­al­ter­na­ti­ven. Die Land­flucht hat zur Fol­ge, dass die Reis­bau­ern ihren Aus­hilfs­kräf­ten höhe­re Löh­ne bezah­len müssen.

Stei­gen­de Die­sel­prei­se sowie höhe­re Dün­ge­kos­ten tra­gen eben­falls zu die­ser Ent­wick­lung beim Preis des Rei­ses bei. Aus­ser­dem hor­ten die Staa­ten so viel Reis wie noch nie, was wie­der­um zu einer künst­li­chen Knapp­heit führt.

Die Aus­wir­kun­gen

Der Anstieg des Prei­ses für eines der welt­weit wich­tigs­ten Grund­nah­rungs­mit­tel auf die­ser Welt bleibt nicht ohne Aus­wir­kun­gen. Für vie­le arme Haus­hal­te in Asi­en, die weder in der Reis-Pro­duk­ti­ons­ket­te arbei­ten noch vom Wirt­schafts­auf­schwung pro­fi­tiert haben, bedeu­tet die­se Ent­wick­lung höhe­re Ausgaben.

Für die Län­der in West­afri­ka, die bis­lang stark vom Bil­lig­im­port aus Asi­en abhän­gen, könn­te der Reis plötz­lich zu einem nicht mehr erschwing­li­chen Lebens­mit­tel werden.

Eine Chan­ce

Doch die Ent­wick­lung hat nicht nur Nach­tei­le, wie der Bericht des ODI betont. So wider­spie­gelt der Preis­an­stieg des Rei­ses den zuneh­men­den Wohl­stand in Asi­en. In vie­len Anbau­re­gio­nen sind die Zei­ten des Armuts­loh­nes vorbei.

Gleich­zei­tig könn­te dies Ent­wick­lung für West­afri­ka zu einem Anreiz wer­den, ver­stärkt auf hei­mi­sche Anbau­pro­duk­te wie Mani­ok, Yam, Hir­se oder den eige­nen Reis zu set­zen. Für die loka­len Bau­ern wäre dies eine will­kom­me­ne Ent­wick­lung. In Asi­en, spe­zi­ell in Chi­na, könn­te der abneh­men­de Export einen lang­sa­men Abschied vom umwelt­be­las­ten­den Inten­siv­an­bau bedeuten.

«Fall das Ende des bil­li­gen Rei­ses in Asi­en dem west­afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent hilft, sein zwei­fel­los gros­ses Poten­ti­al in der Reis­pro­duk­ti­on aus­zu­schöp­fen, ist dies lang­fris­tig alles ande­re als eine schlech­te Sache», fol­gern die Auto­ren des ODI-Berichts.

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