Die kontroverse Flagge
Die Flagge der aufgehenden Sonne mit den sechzehn roten Sonnenstrahlen, die Kyokujitsu-ki, wurde in der Meiji-Zeit zum offiziellen Symbol des japanischen Militärs. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie für die eroberten Länder Asiens zum unrühmlichen Zeichen des aggressiven, imperialistischen Japans.
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Nach der Kriegsniederlage fand die Militärflagge ihr voläufiges Ende. Erst mit dem Aufbau der Selbstverteidigungstruppen kam es zu Reaktivierung der Kyokujistu-ki durch die japanische Marine.
Die Bodentruppen übernahmen die Flagge in einer abgeänderten Form. Heute wird sie in Japan an nationalen Feiertagen oder an Sportveranstaltungen gebraucht. Gleichzeitig vereinnahmen rechte Gruppierungen in Japan die Kyokujitsu-ki ganz bewusst als Symbol vergangener Tage.
Die Reaktion Südkoreas
In China und Korea, die beide bis zum Zweiten Weltkrieg von Japan besetzt waren, besitzt die Militärflagge der aufgehenden Sonne einen entsprechend belasteten Hintergrund. Sie stellen die Militärflagge mit der Nazi-Symbolik gleich. Südkoreanische Abgeordnete haben nun laut der Asahi Shimbun einen Gesetzesentwurf eingebracht, der das öffentliche Zeigen der japanischen Militärflagge unter Strafe stellt.
Das Verwenden, Herstellen und Aufzeigen jeglicher Insignien, welche den vergangenen Imperialismus› Japans darstellt, soll demnach in Südkorea verboten werden. Bei Zuwiderhandlung würden ein Jahr Gefängnis oder eine Geldstrafe über 3 Millionen Won (2065 Euro) drohen.
Die Reaktion Japans
Der Auslöser dafür waren durch die Territorialstreitigkeiten gehäuften anti-koreanischen Aufmärsche rechter Gruppierungen in Japan.
Zuletzt reagierten die südkoreanischen Fans im Juli beim Ostasien-Cup auf die Verwendung der Militärflagge durch japanische Fans mit einem Banner, auf dem stand: «Für Nationen, die ihre Vergangenheit vergessen, gibt es keine Zukunft.»
Japans Kabinettssekretär hat laut der Yomiuri Shimbun derweil mit Unverständnis auf den südkoreanischen Vorschlag reagiert. Es handle sich um ein grosses Missverständnis. Diese Flagge werde heutzutage von Fischern wie auch an Feiertagen ganz üblich gebraucht. Sie sei in keinem Fall ein Symbol des japanischen Imperialismus.
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