Sin­ga­purs Homo-Verbot

Pastor Lawrence Khong bei seiner Predigt.
Pas­tor Lawrence Khong bei sei­ner Pre­digt. Screen­shot: youtube/​FCBCsg

Wäh­rend immer mehr Län­der die Ehe auch für Homo­se­xu­el­le öff­nen, bleibt Sin­ga­pur hart. Anstatt über die Homo-Ehe zu debat­tie­ren, kämp­fen schwu­le Män­ner im asia­ti­schen Vor­zei­ge-Stadt­staat gegen ihre Kriminalisierung.

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Bei­be­hal­ten wol­len das Ver­bot vor allem christ­li­che Grup­pen, wie die Faith Com­mu­ni­ty Bap­tist Church. Deren bekann­te Pas­tor Lawrence Khong hat sich mehr­mals öffent­lich gegen die Strei­chung des betref­fen­den Para­gra­phen ausgesprochen.

Das Ver­bot stel­le eine wich­ti­ge Trenn­li­nie dar, so Khong, gegen­über Sin­g­a­po­li­tics. Es zei­ge eben was nor­mal sei und was nicht.

Dass das Gesetz in der Rea­li­tät kaum mehr ange­wen­det wird, fin­det der Pas­tor weni­ger schlimm. Damit kön­ne er leben, sagt Khong auf die Fra­ge von Sin­g­a­po­li­tics. Wür­de man das Ver­bot strei­chen, warnt er, kämen sofort wei­te­re For­de­run­gen nach Akzep­tanz, wie die Ein­füh­rung einer Homo-Ehe.

Kei­ne pro­ak­ti­ve Anwendung

Mit die­ser Mei­nung ist Khong nicht allein, meh­re­re Kir­chen­ver­tre­ter haben sich bereits Anfang Jahr dar­auf ver­stän­digt sich für die Auf­recht­erhal­tung des Ver­bots ein­zu­set­zen (mehr dazu hier).

Auch die Regie­rung hat es mit der Abschaf­fung nicht eilig: Pre­mier­mi­nis­ter Lee Hsi­en Loong fin­det gemäss der Sin­ga­pu­rer Zei­tung Today.

  • , man sol­le das Gesetz doch ein­fach so las­sen wie es sei. Der berühm­te Para­graph 377A* im Straf­ge­setz­buch ver­bie­tet «gro­be Unsitt­lich­keit» zwi­schen Män­nern. Die­se kann mit bis zu zwei Jah­ren Haft bestraft wer­den. Die Regie­rung betont ihrer­seits, dass sie das Gesetz nicht mehr pro­ak­tiv anwende.

War­ten auf das obers­te Gericht

Ein Paar will sich damit nicht zufrie­den geben, Gary Lim und Ken­neth Chee sind seit 15 Jah­ren zusam­men. Solan­ge der Para­graph bestehe, wür­den sie als Kri­mi­nel­le gel­ten, so Ken­neth Chee (mehr dazu hier).

Im April ent­schied der Sin­ga­pu­rer High Court, dass das Ver­bot nicht ver­fas­sungs­wid­rig sei, so Chan­nel News Asia. Der Rich­ter stell­te sich auf den Stand­punkt, dass eine Strei­chung des Ver­bots vom Par­la­ment ent­schie­den wer­den müss­te. Die zwei Män­ner haben inzwi­schen Beru­fung eingelegt.

Sin­ga­pur sei eine tol­le Stadt ver­si­chern die bei­den, auch gebe es kei­ne Über­grif­fe auf Schwu­le (mehr dazu hier). Die Gesell­schaft sei bereit, die­ses Ver­bot zu strei­chen, fin­den Lim und Chee, und ver­wei­sen etwa auf die wach­sen­de Unter­stüt­zung von Pink Dot – Sin­ga­purs Ant­wort auf west­li­che CSD-Para­den. Die jähr­li­che Kund­ge­bung ist in weni­gen Jah­ren auf über 20’000 Teil­neh­mer gewach­sen (mehr dazu hier).

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