Ein Hauch von Jiro
Jiro Ono hat das Sushi zum gastronomischen Kunstwerk gemacht. In seinem Restaurant wird man als Kunde zum Zuschauer und Geniesser eines einzigartigen Kochkonzerts, mit dem 85-jährigen Jiro als den Dirigenten. Stets an seiner Seite ist der zuverlässige Sohn Yoshikazu, der dereinst in die grossen Fussstapfen des Vaters treten wird.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Sukiyabashi Jiro heisst sein Lokal, das im Untergeschoss gleich bei der Tokioter U-Bahn-Station Ginza liegt. Es ist das erste dieser Art, das vom renommierten Guide Michelin mit 3 Sternen ausgezeichnet wurde. Jiro gilt mithin als der beste Sushi-Koch der Welt.
30’000 Yen pro Person
Einfach zu finden ist sein Restaurant mit einem langen Tresen und 10 Plätzen nicht. Das ist auch ganz gut so, denn Sukiyabashi Jiro ist stets voll besetzt, eine Reservation muss Wochen im Voraus getätigt werden.
Menü gibt es nur eines: Es sind 20 schlicht-perfektionistische Sushi-Kreationen, die nacheinander von Jiro serviert werden. Die Kosten pro Person belaufen sich auf mindestens 30’000 Yen (225 Euro). Je nach Wahl des Fisches kann der Preis auch höher ausfallen.
Der Dokumentarfilm
Spätestens seit dem Dokumentarfilm Jiro Dreams of Sushi des amerikanischen Regisseurs David Gelb ist Jiro weltweit zu einem Begriff geworden. Seither geben sich Grössen wie Arnold Schwarzenegger, Katie Perry oder Hugh Jackman bei Sukiyabashi Jiro die Klinke in die Hand.
Eine Vater-Sohn-Beziehung, die ewige Suche nach Perfektion und der lange, steile Weg bis zum Sushi-Meister; davon erzählt Jiro Dreams of Sushi mit viel Stil und Zurückhaltung. Der plötzliche Ruhm macht nicht bei Jiro halt. Gleich seine ganze Belegschaft kennt die Film- und Sushi-Welt nun.
Dazu gehört auch Daisuke Nakazawa. Im Film ist er der junge Mann, der sich als bereits fortgeschrittener Koch drei Monate lange am perfekten Tamagoyaki (gerolltes Omelett) übt. Elf Jahre lang wurde Nakazawa von Jiro ausgebildet.
Bis nach New York
Nun hat er sein Wissen und Erfahrung nach New York mitgenommen, wo er im West Village sein eigenes Restaurant, das Sushi Nakazawa, eröffnet hat. Dabei hält er sich ganz an das Prinzip seines Meisters. Das Lokal ist mit 10 Plätzen am Tresen und ein paar weiteren Tischen klein gehalten, eine Reservation übers Internet notwendig.
Nakazawa persönlich wählt den Fisch aus und bedient all seine Gäste. Die minimalistische Art kommt an. Gastro-Kritikerin Gael Greene oder Josh Beckerman von NYCFoodie sind voll des Lobes.
Das Menü kostet hier mindestens 120 Dollar. Das ist glücklicherweise ein ganzes Stück billiger als beim Original. Nakazawa wird zudem als äusserst freundlich und humorvoll beschrieben. Hier dürfen die Kunden ohne die prüfenden Blicke des Meisters das Essen geniessen.
Jiro ist überall
Übrigens ist Daisuke Nakazawa nicht der Erste von Sukiyabashi Jiro, der seinen eigenen Weg geht. Der jüngere Sohn von Jiro Ono, Takashi, hat vor ein paar Jahren einen Ableger von Sukiyabashi Jiro im Tokioter Viertel Roppongi eröffnet.
In Jiro Dreams of Sushi besucht der Meister auch noch ein weiteres Restaurants eine ehemaligen Schützlings. Gut möglich also, dass Jiro schon bald einmal in New York bei Sushi Nakazawa zu sehen sein wird.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken