Das Geschäft mit den Schulmädchen

Ein Mädchen wird von einem Polizisten in Akihabara befragt.
Ein Mäd­chen wird von einem Poli­zis­ten in Aki­ha­ba­ra befragt. Screen­shot: FNN News

Das Geschäft mit Frau­en in High­school-Uni­for­men boomt in Tokios Ver­gnü­gungs­vier­teln. Selbst der Druck durch die Behör­den schei­nen der Bran­che, die sich stets im Grau­be­reich der Lega­li­tät bewegt, nichts anzuhaben.

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Noch im Janu­ar führ­te die Tokio­ter Poli­zei eine gross ange­leg­te Raz­zia in soge­nann­ten JK Rifure-Stu­di­os durch (Asi­en­spie­gel berich­te­te). In die­sen Loka­li­tä­ten bezahlt der Kun­de viel Geld, damit ihm eine Frau in High­school-Uni­form in einem Ein­zel­zim­mer die Füs­se mas­siert oder ihm Pyja­ma neben ihm liegt.

Da die JK Rifure – eine Abkür­zung für «Joshi Kou­k­ous­ei Reflexo­lo­gy» (dt. «High­school-Mäd­chen Reflex­zo­nen­mas­sa­ge») – offi­zi­ell kei­ne sexu­el­len Dienst­leis­tun­gen anbie­ten, konn­ten die Stu­di­os lan­ge unbe­hel­ligt ihrem Geschäft nach­ge­hen. In den letz­te fünf Jah­ren sind die Stu­di­os in Ver­gnü­gungs­vier­teln wie Aki­ha­ba­ra, Shin­juku oder Ike­bu­kuro wie Pil­ze aus dem Boden geschossen.

Die neus­te Masche

Als zuneh­mend Fäl­le auf­tauch­ten, wonach gewis­se JK Rifure tat­säch­lich High­school-Mäd­chen unter 18 Jah­ren beschäf­tig­ten, griff die Poli­zei schliess­lich durch. Bei der Raz­zia stell­te sich her­aus, dass die JK Rifure meh­re­re Min­der­jäh­ri­ge zwi­schen 15 und 17 Jah­ren ange­stellt hat­ten. Um die Mäd­chen zu schüt­zen, wen­de­te die Poli­zei einen Para­gra­phen im Arbeits­ge­setz an, der eine «Arbeit an gefähr­li­chen und schä­di­gen­den Orten für Min­der­jäh­ri­ge» untersagt.

Die Zahl der JK Rifure ist seit­her zurück­ge­gan­gen, doch das Geschäft mit den High­school­mäd­chen boomt wei­ter. Der neus­te Masche heisst nun JK OSan­po: ein Spa­zier­gang mit dem Kun­den. 8000 Yen (78 Euro) bezahlt der Mann, damit er zusam­men mit einer jun­gen Frau eine Stun­de in einem Café oder Restau­rant ver­brin­gen kann. Nicht sel­ten endet der Abend jedoch in einem Karao­ke-Ein­zel­zim­mer oder gar in einem Love-Hotel.

Mit dem «Spa­zier­gang» hat die Bran­che den besag­ten Para­gra­phen im Arbeits­ge­setz umgan­gen. In kür­zes­ter Zeit sind so 100 Läden in Aki­ha­ba­ra und Ike­bu­kuro ent­stan­den, wel­che die­se dubio­se Dienst­leis­tung anbie­ten. Aber auch die­ser Geschäfts­zweig brauch­te nicht lan­ge, um mit dem Gesetz in Kon­flikt zu kommen.

Neue Skan­da­le

Im Okto­ber wur­de ein Mann ver­haf­tet, der ein High­school-Mäd­chen nach einem «Spa­zier­gang» in einer Karao­ke-Box berühr­te und ihre Unter­wä­sche kauf­te. In einem ande­ren Fall wur­de ein Geschäfts­füh­rer eines JK OSan­po von der Poli­zei abge­führt, nach­dem er einen Kun­den erpresst hat­te. In der Hoff­nung noch etwas mehr Geld zu erhal­ten, unter­stell­te er ihm, ein Mäd­chen berührt zu haben.

Wie die Sank­ei Shim­bun nun berich­tet, ist die Poli­zei im Elek­tro­nik- und Geek-Vier­tel Aki­ha­ba­ra erst­mals auf der Stras­se gegen die «Spaziergang»-Anbieterinnen vor­ge­gan­gen. Weil das bis­he­ri­ge Gesetz nicht anwend­bar ist, hat die Poli­zei min­des­tens 13 unter 18-jäh­ri­ge Mäd­chen, die zu jenem Zeit­punkt mit Ver­tei­len von Fly­ern auf Kun­den­fang waren, als Sofort­mass­nah­me unter behörd­li­che Obhut gestellt. Die Poli­zei wol­le die Mäd­chen vor mög­li­chem sexu­el­len Miss­brauch schützen.

Um die Lage auch lang­fris­tig in den Griff zu bekom­men, pla­nen die Behör­den in Aki­ha­ba­ra den Kun­den­fang für JK OSan­po und ande­re Dienst­leis­tun­gen auf der Stras­se per Ver­ord­nung voll­stän­dig ver­bie­ten zu las­sen, wie NHK News berich­tet.

Es ist zu befürch­ten, dass die Bran­che auch auf die­ses Vor­ge­hen mit einer neu­en, dubio­sen Dienst­leis­tung eine Ant­wort fin­den wird.

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