Die drit­te Gefahr

Der Ausbruch des Sakurajima am 18. August 2013.
Der Aus­bruch des Saku­ra­ji­ma am 18. August 2013.

Auch am Jah­res­en­de blei­ben Japans 50 AKW-Reak­to­ren wei­ter­hin alle­samt abge­schal­tet. Die Nuklea­re Regu­lie­rungs­be­hör­de (NRA) ist seit eini­gen Mona­ten dar­an, 12 Reak­to­ren von 5 AKW-Betrei­bern auf die neu erlas­se­nen Sicher­heits­be­stim­mun­gen zu tes­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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Damit die­se auch erfüllt wer­den, neh­men die Betrei­ber viel Geld in die Hand (Asi­en­spie­gel berich­te­te). In der Prä­fek­tur Shi­zuoka ist Chubu Elec­tric Power bei­spiels­wei­se dar­an, eine 22 Meter hohe und 1,6 Kilo­me­ter lan­ge Küs­ten­mau­er fertigzustellen.

Ein Land der Vulkane

Bei den Tests geht es dar­um die AKW vor mög­li­chen Erd­be­ben und Tsu­na­mi zu schüt­zen. In der öffent­li­chen Wahr­neh­mung wird ger­ne der­weil ver­ges­sen, dass noch eine drit­te Gefahr droht: Vul­kan­aus­brü­che. Japan ist ein Land mit über 110 akti­ven Vul­ka­nen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). 1000 Aus­brü­che wur­den in den letz­ten 20000 Jah­ren gezählt. 52 Mal waren es grös­se­re Erup­tio­nen, die über Tage oder Wochen Lawa und Asche in die Atmo­sphä­re katapultierten.

Der letz­te schwe­re Aus­bruch datiert auf das Jahr 1914. Damals spie der Berg Saku­ra­ji­ma soviel Lawa aus, dass die Insel, auf der der Vul­kan steht, mit dem Fest­land ver­bun­den wur­de. In den letz­ten Jah­ren hat die Akti­vi­tät von Saku­ra­ji­ma wie­der zuge­nom­men. Erst im ver­gan­ge­nen August zeig­te sich der Vul­kan mit sei­nen drei­fa­chen Gip­feln erneut von sei­ner akti­ven Sei­te (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Expo­nier­te AKW

Seit fast 100 Jah­ren war­tet Japan nun auf den nächs­ten gros­sen Aus­bruch. Was bedeu­tet dies für die Sicher­heit der bestehen­den Atom­kraft­wer­ke im Land? 50 Pro­fes­so­ren, die sich als Vul­ka­no­lo­gen mit die­ser Fra­ge beschäf­ti­gen, haben der Mai­ni­chi Shim­bun Aus­kunft gege­ben. 29 davon gehen davon aus, dass eini­ge AKW dies­be­züg­lich an poten­ti­ell gefähr­li­chen Lagen gebaut wurden.

Grund­sätz­lich sind es pyro­klas­ti­sche Strö­me, wel­che einen Vul­kan­aus­bruch gefähr­lich machen kön­nen. Die­se aus Gesteins­bro­cken und Mag­ma bestehen­de vul­ka­ni­sche Asche, die mit einer hohen Geschwin­dig­keit den Hang her­un­ter­don­nert, könn­te einem AKW theo­re­tisch schwe­ren Scha­den zufügen.

Gemäss der Umfra­ge der Mai­ni­chi Shim­bun sehen die Exper­ten das AKW Sen­dai in der Prä­fek­tur Kago­shi­ma auf der Süd­in­sel Kyus­hu sowie das AKW Toma­ri auf Hok­kai­do am ehes­ten die­ser Gefahr aus­ge­setzt. Gera­de die­se bei­den Kraft­wer­ke sei­en von beson­ders vie­len Kra­tern umge­ben und somit am meis­ten verwundbar.

Unter­schied­li­che Meinungen

19 der 50 Befrag­ten Exper­ten raten sogar von einem Wie­der­hoch­fah­ren des AKW Sen­dai aus die­sem Grund ab. 15 Stim­men sind es beim AKW Toma­ri. Eine Mehr­heit hält der­weil das Risi­ko für über­schau­bar. Zu sel­ten kom­me es zu einem gigan­ti­schen Aus­bruch mit einem pyro­klas­ti­schen Strom.

Die Nuklea­re Regu­lie­rungs­be­hör­de wird sich auch mit die­ser drit­ten Gefahr beschäf­ti­gen müs­sen. Denn gemäss den neu­en Sicher­heits­be­stim­mun­gen muss erör­tert wer­den, ob einem AKW eine poten­ti­el­le Gefahr von einem Vul­kan im Umkreis von 160 Kilo­me­tern droht.

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