Der Erdbeben-Aufzug
Wenn in einer japanischen Grossstadt die Erde bebt, dann kommen viele Aufzüge in den unzähligen Hochhäuser zum Stillstand. Gewöhnlich sind diese so programmiert, dass sie zur nächsten Etage fahren und dann die Türen automatisch öffnen. Doch nicht immer läuft das System glimpflich ab.
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Nach dem grossen Erdbeben vom März 2011 blieben an 84 Orten in Tokio die Aufzüge stecken. Über 9 Stunden mussten gewisse Menschen in den engen Kabinen ausharren bis Rettung kam. Sollte das Epizentrum direkt unter der Hauptstadt liegen, wäre die Lage bei geschätzten 150’000 Aufzügen in Tokio ausser Kontrolle.
Eine Ende Dezember im Auftrag der Regierung erstellte Studie zur Erdbebengefahr kommt laut der Sankei Shimbun zum Schluss, dass bei einem Erdbeben der Stärke 7,3 in Tokio rund 30’000 Aufzüge stecken bleiben und als Folge dessen rund 17’400 Menschen in den Kabinen eingeschlossen wären. Viele von ihnen wären in dieser Notlage womöglich während mehreren Stunden oder gar Tagen eingeschlossen.
Trinkwasser und mobile Toilette
Aus diesem Grund haben verschiedene Hauptstadtbezirke begonnen, Vorkehrungen für den Fall der Fälle zu treffen, wie die Yomiuri Shimbun schreibt. So sollen künftig die Aufzüge in ausgewählten Wohnhochhäusern mit Trinkwasservorräten, Decken, Notfallausrüstungen und gar mobilen Toilettensets ausgerüstet werden. Damit soll nicht nur die lange Wartezeit erträglicher gemacht, sondern auch unter Umständen Leben gerettet werden.
Dieselbe Erdbebenstudie ergab, dass die Wahrscheinlichkeit eines Erdbebens der Stärke 7,3 genau unter der Hauptstadt Tokio in den nächsten 30 Jahren auf 70 Prozent angestiegen ist.
Eine solche Katastrophe könnte bis zu 23’000 Tote fordern und einen wirtschaftlichen Schaden in der Höhe von 95,3 Billionen Yen verursachen, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Alleine 16’000 würden infolge der Feuerausbrüche nach dem Erdbeben umkommen. Im Falle einer Magnitudenstärke 8 könnte die Zahl der Toten auf bis zu 70’000 ansteigen.
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