Das ständige Visum nach 3 Jahren
Eigentlich wollte Japan mit einem Spezialvisum die kreativen Köpfe und Hochqualifizierten dieser Welt anlocken, um seine Wirtschaft konkurrenzfähig zu halten. Dafür wurde 2012 eigens ein Punktesystem erschaffen, wonach ausländische Arbeitssuchende nach Ausbildung, Berufserfahrung, Japanisch-Kenntnissen und Lohn beurteilt werden. 70 Punkte sind notwendig, um vom Sonderstatus zu profitieren.
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Damit erhält man für die Dauer von 5 Jahren ein Arbeitsvisum, mit dem Recht nach Ablauf dieser Periode, einen Antrag auf ständigen Wohnsitz in Japan zu stellen. Das Spezialvisum garantiert zudem dem Ehepartner ohne Umwege ein Arbeitsvisum. Auch ein Elternteil oder gar eine Familienbedienstete wie eine Nanny darf unter bestimmten Bedingungen nach Japan ziehen.
Doch nur elf Monate nach der Einführung war klar: Die Strategie ging nicht auf. Lediglich 17 neue Einwanderer erhielten diesen Status. Die restlichen 434 Personen, welche in den Genuss dieses Visums kamen, lebten bereits in Japan. Die strenge und für viele nicht gerechte Punkteverteilung kam in die Kritik. Andere bemängelten das Angebot als zu wenig attraktiv (Asienspiegel berichtete).
Das begehrte Eijuken
Die Regierung versprach letzten Sommer Anpassungen. Nun sind diese publik geworden, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Am Punktesystem und an den Vorzügen für die direkten Familienmitgliedern wird sich nichts ändern, zusätzlich erhält der Besitzer eines Spezialvisums jedoch neu bereits nach drei Jahren das permanente Aufenthaltsrecht, das sogenannte Eijuken.
Leute mit gewöhnlichem Arbeitsvisum müssen bis zu zehn Jahren in Japan leben, um überhaupt einen Antrag auf ein dauerhaftes Visum stellen zu können. Mit dieser Massnahme soll die Attraktivität des Spezialvisums gesteigert werden. Ob mit dieser einfachen Anpassung tatsächlich mehr hochqualifizierte Einwanderer angelockt werden können, wird sich weisen müssen.
Einfachere Einreise für Geschäftsleute
Ausserdem hat die Regierung beschlossen, die Einreise für regelmässige Geschäftsreisende massiv zu vereinfachen. Diese sollen schon bald von der automatisierten Ein -und Ausreisekontrolle Gebrauch machen können. Ein langes Anstehen für die Passkontrolle fällt so weg. Schon im letzten Jahr deutete sich eine entsprechende Umsetzung an (Asienspiegel berichtete).
Um das Kriterium als «Trusted Traveler» zu erfüllen, müssen sich Interessierte bei der japanischen Vertretung in ihrem Land melden und ihre Fingerabdrücke registrieren lassen. Von der automatischen Schranken können bereits in Japan wohnhafte Ausländer Gebrauch machen. Auch immer wiederkehrende Touristen sollen in naher Zukunft von diesem System profitieren können.
Von den erleichterten Einreisebestimmungen werden künftig aber nicht nur Hochqualifizierte profitieren. Denn Japan mangelt es zunehmend an Arbeitern für den Wiederaufbau in der vom Tsunami verwüsteten Region wie auch für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 (Asienspiegel berichtete). Kabinettssekretär Yoshihide Suga hat angekündigt, noch dieses Jahr Massnahmen zu präsentieren, um den Mangel mit ausländischen Arbeitern zu beheben.
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