Fami­li­en­häu­ser für Touristen

Einfamilien für Touristen.
Ein­fa­mi­li­en für Tou­ris­ten. Screen­shot: toma​re​ru​.jp

Über­nach­tun­gen fern­ab des Pau­schal­tou­ris­mus in ganz gewöhn­li­chen Pri­vat­un­ter­künf­ten sind gefragt. Der Buchungs­dienst für pri­va­te Ver­mie­ter Airb­nb hat es vor­ge­macht. Auch in Japan wächst die­ser Markt­platz für Über­nach­tun­gen abseits der klas­si­schen Hotels.

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Der Trend hat nun auch den japa­ni­schen Immo­bi­li­en­händ­ler Able auf den Plan gebracht. Mit der Ver­miet-Web­site Toma­re­ru will er künf­tig aus­län­di­schen Tou­ris­ten ganz gewöhn­li­che Ein­fa­mi­li­en­häu­ser für die Dau­er von einer Woche oder mehr kos­ten­güns­tig zur Mie­te anbieten.

Ein Land vol­ler leer­ste­hen­der Wohnungen

Der Gedan­ke dahin­ter ist ein­fach. In Japan gibt es durch den schlei­chen­den Bevöl­ke­rungs­rück­gang bereits heu­te Mil­lio­nen von leer­ste­hen­den Häu­sern. Auch für die Immo­bi­li­en­händ­ler wird es immer schwie­ri­ger, Ein­fa­mi­li­en­häu­ser zu verkaufen.

Gleich­zei­tig erlebt Japan einen Tou­ris­mus-Boom. Allei­ne im letz­ten Jahr ström­ten 10,36 Mil­lio­nen Besu­cher ins Land. Das war Rekord. Der Trend hält die­ses Jahr an. Die Aus­las­tung der Hotels in Tokio liegt laut Tra​vel​vi​si​on​.jp bereits heu­te bei hohen 90 Pro­zent. Aus­ser­dem wird mit den anste­hen­den Som­mer­spie­len 2020 mit einem wei­te­ren Anstieg gerechnet.

Das Pro­jekt Toma­re­ru soll nun den Markt von Able, der über rund 120’000 Immo­bi­li­en ver­wal­tet, wovon laut IT Media rund 10 Pro­zent leer ste­hen, mit dem Tou­ris­mus ver­bin­den. Dadurch könn­ten aus­län­di­sche Besu­cher in ganz nor­ma­len Wohn­ge­gen­den Japans ein paar Feri­en­ta­ge ver­brin­gen. «Den Charme des All­tags in Japan erle­ben», lau­tet sinn­ge­mäss das Motto.

Gesetz­li­che Anpas­sung notwendig

Mög­lich machen soll das Toma­re­ru-Kon­zept die neu lan­cier­ten «stra­te­gi­schen Wirt­schafts­zo­nen». Mit Son­der­re­ge­lun­gen, Steu­er­erleich­te­run­gen und För­de­run­gen spe­zi­fi­scher Bran­chen sol­len die­se Gebie­te zum wirt­schaft­li­chen Expe­ri­men­tier­feld wer­den (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Denn das Toma­re­ru-Kon­zept, wie auch das von Airb­nb, ist in Japan rein gesetz­lich in einer Grau­zo­ne, da es sich weder um eine Miet­woh­nung noch um ein Hotel han­delt. Es fehlt an kla­ren Rege­lun­gen. Zur­zeit fal­len Woh­nun­gen, die für weni­ger als 30 Tage ver­mie­tet wer­den, unter die Hotel­ge­wer­be­re­ge­lung, wel­che ver­schie­de­ne Vor­ga­ben für Infra­struk­tur und Sicher­heit vor­schreibt. Erst im Mai wur­de ein in Tokio leben­der Bri­te ver­haf­tet, weil er Zim­mer ohne Lizenz an Tou­ris­ten vermietete.

Nur für Ausländer

Durch die neu­en Son­der­wirt­schafts­zo­nen, zu denen 9 Bezir­ke der Stadt Tokio gehö­ren, soll die Umset­zung von Toma­re­ru und damit die Ver­mie­tung für Kurz­zeit­auf­ent­hal­te jedoch mög­lich wer­den. Dem­nach wür­de es gestat­tet, pri­va­te Woh­nun­gen, die min­des­tens 25 Qua­drat­me­ter gross sind, einen Bade­be­reich und Kli­ma­an­la­ge anbie­ten sowie für min­des­tens eine Woche ver­mie­tet wer­den, von der Hotel­ge­wer­be-Rege­lung auszunehmen.

Eine Eigen­heit von Toma­re­ru ist zudem, dass nur aus­län­di­sche Tou­ris­ten in den Genuss die­ser Dienst­leis­tung kom­men wer­den. Der Online-Reser­va­ti­ons­ser­vice wird ent­spre­chend auch auf Eng­lisch ange­bo­ten. Noch beschränkt sich die Web­site aber auf das Wer­be­vi­deo und eine «Com­ing Soon»-Anzeige.

Ab Herbst online

Bereits Herbst die­ses Jah­res will Toma­re­ru online gehen. Bis dann hofft Able zumin­dest 1000 Immo­bi­li­en­ob­jek­te für die aus­län­di­schen Gäs­te anbie­ten zu kön­nen. Bis im März 2015 soll die­se Zahl bis auf 3000 anwach­sen. Das neue Reser­va­ti­ons­sys­tem wird auch für pri­va­te Immo­bi­li­en­be­sit­zer, die nicht unmit­tel­bar mit Able zusam­men­ar­bei­ten, offen sein. Toma­re­ru soll fürs Ers­te in den Son­der­zo­nen Tokio, Chi­ba, Kana­ga­wa, Kyo­to, Hyo­go und Osa­ka ange­bo­ten werden.

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