Eine lebensrettende Technik
Uitemate könnte auch Ihr Leben retten. Das japanische Wort bedeutet «auf dem Wasser treiben und warten» und steht für eine Technik, die einer Schulklasse aus Higashi-Matsushima in der Präfektur Miyagi beim Tsunami vom 11. März 2011 das Leben gerettet hat, wie die Asahi Shimbun berichtete.
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Als die Wassermassen anstiegen, suchten einige Schülern und Lehrer vergeblich nach rettendem Land. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als sich mit möglichst wenig Energie über Wasser zu halten und auf Rettung zu warten. Dank Uitemate, das sie zuvor in der Schule gelernt hatten, gelang dieses Unterfangen.
Regungslosigkeit anstatt Panik
Die Technik erfunden hat Professor Hidetoshi Saito von der Nagaoka University of Technology vor 14 Jahren. So hat man festgestellt, dass die meisten Menschen in Notsituationen zumeist aufrecht im Wasser sind und panisch mit beiden Armen nach Hilfe winken, was am Ende dazu führt, dass sie relativ schnell erschöpft ertrinken. Uitemate soll dieses Szenario verhindern.
Die Technik ist so simpel wie genial. Die Person muss dabei mit dem Rücken möglichst regungslos auf dem Wasser liegen. Die Arme sollen dabei gespreizt bleiben oder wenn auffindbar, kann eine leere Flasche oder Behälter über der Brust umklammert werden, um noch einfacher über dem Wasser zu bleiben. Es wird auch empfohlen, die Kleider und Schuhe anzubehalten, um sich vor Unterkühlung zu schützen.
Weltweite Verbreitung
Nach dem verheerenden Tsunami ist das Interesse an Uitemate rasant angestiegen. Inzwischen wird an zahlreichen Schulen die lebensrettende Technik den Kindern beigebracht, wie die Sankei Shimbun berichtet.
Dies ist auch dringend nötig. So sind alleine im letzten Jahr in Japan 800 Menschen bei Flutkatastrophen gestorben. Die Uitemate-Technik hätte vielleicht einige Leben retten können. Inzwischen wird Uitemate auch in den USA, Philippinen, Thailand oder Sri Lanka gelehrt. Das japanische Wort setzt sich dabei allmählich als internationaler Begriff durch.
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