Heisse Sommerspiele
Eine Fussballweltmeisterschaft, die im November oder Dezember stattfindet? Für die Ausgabe 2022 in Dubai könnte dieses Szenario Realität werden. Mit durchschnittlich 40 Grad sind die sommerlichen Temperaturen im Wüstenstadt schlichtweg zu heiss für jegliche sportliche Aktivität an der freien Luft.
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Dubai steht aber nicht alleine da. Auch für die Organisatoren der Sommerspiele 2020 in Tokio ist das Klima bereits heute ein Thema. Denn im Juli und im August steigt das Thermometer in Japan ebenfalls in unangenehme Höhen, wenn auch glücklicherweise nicht ganz vergleichbar mit Dubai.
Dennoch haben die Tage mit weit über 30 Grad spürbar zugenommen (Asienspiegel berichtete). So sind in den letzten 50 Jahren die Temperaturen in Japan um durchschnittlich 1.3 Grad angestiegen. Ausserdem kümmerte 1964, als Tokio seine ersten Sommerspiele durchführte, die Sommerhitze noch kaum jemanden. Denn damals fanden die Wettkämpfe im angenehmen Herbstmonat Oktober statt.
Sommerspiele im Hitzemonat
2020 wird die Eröffnung jedoch am 24. Juli sein, also mitten im japanischen Hochsommer mit den vielen tropischen Nächten, wenn die Klimaanlagen ununterbrochen laufen und die Büroarbeiter ihre Garderobe auf CoolBiz wechseln (Asienspiegel berichtete). Die Hitze hinterlässt Spuren. Im Juli mussten 18’407 Menschen landesweit wegen Hitzschlags behandelt werden, in mindestens 30 Fällen kam jede Hilfe zu spät, wie 47News berichtet.
Tokio ist dabei ein besonderer Fall. Eine endlose Betonwüste, spärliche Grünflächen, Millionen Klimaanlagen und Autos sowie die allgemeine globale Erwärmung tragen hier zum Phänomen der urbanen Hitzeinsel bei. (Asienspiegel berichtete).
Sprühregen und neue Strassen
Aus diesem Grund wird bereits sechs Jahre vor den Spielen das Datum der Austragung von verschiedenen Seiten kritisiert. Doch anstatt über eine mögliche Verlegung nachzudenken, möchte die japanische Regierung mit technischen Massnahmen Hitzeerschöpfungen bei Athleten und Zuschauern verhindern.
So schlägt das Umweltministerium laut NHK News beispielsweise vor, Sprinkleranlagen entlang der Rennstrecken zu installieren, um den Betroffenen mit einem sanften Sprühnebel das Leben angenehmer zu machen. Auch sollen weitflächig Sonnenschirme eingerichtet werden. Ausserdem überlegt man sich, die Strassen für Marathonläufer mit einem Material zu überziehen, das die Feuchtigkeit besser speichern kann und die Umgebungstemperatur damit automatisch senkt.
Für Umweltminister Nobuteru Ishihara geht es nicht um eine einmalige Massnahme für 2020. «Wir möchten Lösungen entwickeln, die über die Spiele hinaus Anwendung finden», wie er laut NHK News sag. Ishihara setzt dabei ganz auf die Innovationskraft der japanischen Technologie, um bis ins sechs Jahren umweltfreundliche Lösungen zur Bekämpfung der Sommerhitze zu finden.
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